Hallo zusammen, ich bin Ulrike Liszkowski und mir sind diese Woche in Freiburg und Südbaden diese Themen aufgefallen:
- Freiburger Forschungsteam verfolgt fliegende Bienen mit Drohnen
- Schweiz will Schnäppchenjagd in Südbaden eindämmen - ehrlich?
- Ratten im WG-Zimmer - was der Vermieter tun und zahlen muss
Forschende in Freiburg bekleben und tracken Bienen
Klar, Tiere tracken geht heute ganz einfach per App. Hund, Katze oder auch Luchs, Löwe und Weißstorch... Aber winzige Bienen?! Das ist eine ganz andere Herausforderung! Ein Forschungsteam der Universität Freiburg um den Neuro- und Verhaltensbiologen Andrew Straw kann das! Die haben ein neuartiges System ausgetüftelt, um Bienen im Flug zu verfolgen.
Sie haben den Bienen winzige Reflektoren auf den Rücken geklebt, die von Kameras verfolgt werden, die wiederum an kleinen Drohnen hinter den Bienen hersurren. Einmal erkannt, bleibt die markierte Biene immer im Fokus, die Kamera an der Drohne folgt ihr in freier Wildbahn im Abstand von bis zu zwanzig Metern und nimmt Hochgeschwindigkeits-Videos von ihr auf.
Entdecken, was die Bienen tun, um sie zu schützen
Bienen in Baden-Württemberg produzieren deutlich weniger Honig
Wie navigieren Insekten? Wie regieren sie beispielsweise auf künstliches Licht in der Nacht? Das und vieles andere lasse sich mit der neuen Methode erforschen, meint Straw. Er hat schon lange davon geträumt, Insekten in der Natur beobachten zu können, auch nachdem sie wieder von einer Blüte abschwirren. Bienen seien als Bestäuber wahnsinnig wichtig, sowohl für die Natur als auch für die Landwirtschaft, sagt er, wenn sie ausstürben, wäre das eine Katastrophe.
Über den Freiburger Fortschritt in der Bienen-Forschung haben die Regionalnachrichten für Südbaden in SWR4 Baden-Württemberg am 17.10.2024 berichtet.
Schweiz senkt Steuerfreibetrag für Einkaufstouristen - ändert das was?
Die Schweiz ist teuer. Da lohnt sich das Shoppen im benachbarten Südbaden. Logisch. Zumal es auch noch Steuervorteile gibt. Die Regierung in Bern will nun aber, dass die Schweizerinnen und Schweizer, die gutes Geld im eigenen Land verdienen, das gefälligst auch in Schweizer Läden ausgeben. Deshalb halbiert sie nun den Warenwert, der für den Privatgebrauch steuerfrei eingeführt werden darf. Aber macht das den Einkauf in Deutschland für Schweizerinnen und Schweizer nun unattraktiv?
Markt, Mathe und Mehrwertsteuer: Lohnt sich das? Ja!
Ich habe da mal ein bisschen gerechnet... Eine Outdoor-Jacke eines Schweizer Modelabels kostet in der Schweiz 298 CHF (rund 317 Euro). In Lörrach gibt's diese Jacke aber für 279 Euro. Und die deutsche Mehrwertsteuer von 19 Prozent können sich Menschen mit Wohnsitz in der Schweiz auch noch zurückholen. Damit ist die Jacke in Deutschland aktuell rund 90 Euro billiger. Und wenn nun ab Januar beim Rückweg in die Schweiz 8 Prozent Mehrwertsteuer fällig werden - weil die Jacke ja eben mehr als 150 CHF (circa 160 Euro) kostet - dann haben die Einkaufstouristen immer noch rund 70 Euro gespart!
Da denke ich doch mal, die Schweizerinnen und Schweizer kommen auch nächstes Jahr noch zum Shoppen nach Südbaden. Zumal: wer zu zweit kommt, darf ja auch dann noch zusammen für 300 Franken steuerfrei jede Mengen Windeln, Schampoo oder Waschpulver in den gemeinsamen Einkaufswagen schmeißen. Nur eine teure Jacke lässt sich natürlich schlecht auf mehrere Einkäufer aufteilen. Ein einzelnes Produkt, das ab Januar mehr als 150 Franken kostet, ist eben mehrwertsteuerpflichtig - egal wie viele Einkaufstouristen es in die Schweiz holen.
Über die Änderung der Wertfreigrenze in der Schweiz und die Folgen für Südbaden haben die Regionalnachrichten für Südbaden in SWR4 Baden-Württemberg am 16.10.2024 berichtet. Im SWR Fernsehen läuft ein Film dazu am 19.10.2024.
Zimmer dringend gesucht - aber bitte nicht mit Ratten!
Schönes Zimmer in perfekter Lage - aber in der ersten Nacht gleich Ratten im Zimmer... Echt jetzt?! Wer zu Semesterbeginn in Freiburg auf Zimmersuche ist, hat was zu erzählen: 94 Vermieter angeschrieben und keine Antwort... oder nur ein dubioses Angebot von der FKK-WG... Und einer wacht plötzlich unter Ratten auf!
Das haben Studierende SWR-Reporter Stefan Schlegel über die Zimmersuche erzählt:
Badischer Mieterring berät Mieterinnen und Mieter
Immerhin hat der Vermieter in diesem Fall ja wohl gut reagiert und gleich den Kammerjäger gerufen. Das muss ein Vermieter aber auch, hat mir Rechtsanwältin Olga Sofia Eschwe vom Badischen Mieterring erklärt. Wenn der Mieter den Schädlingsbefall nicht selbst zu verantworten hat, müsse der Vermieter den Kammerjäger zahlen, und dazu noch Mietminderung und - wenn nötig - auch eine Ersatzunterkunft. Aber zuerst muss der Mieter den Vermieter, möglichst schriftlich, über den Schädlingsbefall informieren, sagt sie, und nicht gleich selbst den Kammerjäger rufen.
Was aus der Wohnungsnot in Freiburg folgt
Im Rattenloch muss also selbst im teuren Freiburg niemand wohnen. Aber um astronomische Mieten, endloses Bewerben und Stockbetten in der Notunterkunft kommen nicht alle herum. Und manchmal muss auch ein winziges Zimmer mit sieben Quadratmetern reichen.
Immerhin sollen in Freiburg bald 500 neue Wohnungen im nachhaltigen und bezahlbaren Quartier Kleineschholz gebaut werden. Und für faire Mieten soll auch die Mietpreisbremse sorgen und auch in Freiburg vor immer rasanter steigenden Mieten schützen.
Über den schwierigen Wohnungsmarkt in Freiburg hat das SWR Fernsehen am 14.10.2024 berichtet.
Was hat euch diese Woche sonst noch beschäftigt? Schreibt uns: online.studiofreiburg@swr.de.