Die Planungen für das neue Quartier Kleineschholz werden konkreter. 500 Wohnungen sollen dort entstehen. Der Stadtteil soll nachhaltig gebaut werden und auch Wohnungen für Menschen bieten, die nicht so viel verdienen. Mit diesem Ziel hat nun die Stadt Freiburg - genauer gesagt ein Bewertungsgremium - elf Projekte ausgewählt, die sich durch "Nachhaltigkeit und Gemeinwohlorientierung" auszeichnen.
Neues Quartier Kleineschholz soll günstigen Wohnraum bringen
Ganz besonders in Freiburg ist bezahlbarer Wohnraum Mangelware. Die Stadtverwaltung hat vor Jahren extra ein eigenes Dezernat dafür eingerichtet. Die Aufgabe: geförderten Wohnraum auftun. So war bei der Ausschreibung für die Bauprojekte in Kleineschholz die Mindestvorgabe: 50 Prozent der Wohnungen sollen als geförderte Mietwohnungen gebaut werden. Mit Stolz hat der Freiburger Oberbürgermeister Martin Horn nun verkündet, dass das übertroffen wurde: Rund 60 Prozent der geplanten Geschossfläche (insgesamt 29.000 Quadratmeter) werden geförderter Wohnraum sein. Dazu kommen noch mietpreisgedämpfte Wohnungen.
Mietpreise sollen langfristig stabil bleiben
Unter den elf Bauprojekten sind auch welche von der Stadtbau Freiburg und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Hier ist grob von einem Quadratmeterpreis von 10 Euro für die Mietwohnungen die Rede. Außerdem sollen drei Mietshäusersyndiaktsprojekte und vier Baugenossenschaften dabei sein. Konkreter wollten Oberbürgermeister Horn und Baubürgermeister Martin Haag noch nicht werden, denn erst im Dezember soll der Gemeinderat über die Projekte entscheiden. Damit der Wohnraum auch dauerhaft bezahlbar bleibt, sollen Mietpreise über Jahrzehnte hin gebunden sein, bis zu 40 Jahre, heißt es. Auch Erbpachtregelungen sind vorgesehen.
In Kleineschholz wird es eng
Es seien Bauprojekte von "besonderer Vielfalt und herausragender Qualität", freut sich Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn. "Natürlich, es wird kein Bullerbü", gibt er zu, sondern ein sehr dichtes Quartier mit vier- bis achtgeschossigen Häusern.
Es geht um inklusives Wohnen für Menschen mit besonderen Bedarfslagen, um Angebote für ein gemeinschaftliches Miteinander im Haus. So soll es etwa Co-Working-Spaces und Gemeinschaftsräume für Bewohnerinnen und Bewohner im Quartier geben. Es soll ökologisch, nachhaltig und ressourcenschonend gebaut werden, etwa mit Holz. Auch Barrierefreiheit ist wichtig. Und es soll Cluster-Wohnungen geben, bei denen die Größe je nach Bedarf verändert werden kann. "Das soll ein Quartier werden, das eben nicht beliebig austauschbar ist," sagte Oberbürgermeister Martin Horn.
Erschließungsarbeiten laufen schon
Im Bewertungsgremium hatten sich Vertreterinnen und Vertreter des Gemeinderats, der Stadtverwaltung, des Bürgervereins Stühlinger und der Projektgruppe Kleineschholz mit den Bewerbungen der verschiedenen Projektträger befasst. Es wird damit gerechnet, dass der Gemeinderat im Dezember der Empfehlung für die elf ausgewählten Bauprojekte zustimmt. Die Erschließung der Fläche ist längst im Gang. Strom- und Wasseranschlüsse und eine Lärmschutzwand zur Güterbahnstrecke sind im Bau. Auch die angrenzende Radvorrangroute FR 2 wird entsprechend verbreitert. Einen Straßenbahnanschluss gibt es schon. Mit dem Bau der ersten Häuser soll es dann Anfang 2026 los gehen. Das neue Quartier ist nicht unumstritten. Denn dort, wo gebaut wird, hatten zuvor Kleingärten gelegen. Die mit den Häusern und Straßen einhergehende Versiegelung der grünen Fläche hatte viel Kritik ausgelöst.