Die Wutachschlucht gilt als der Grand Canyon des Schwarzwaldes. Beliebt bei Wandererinnen und Wanderern in der Region, aber auch bei vielen Touristinnen und Touristen aus ganz Deutschland und anderen Ländern. Noch im letzten Jahr haben die hohen Besucherzahlen der Wutach-Rangerin Mareike Matt Sorgen bereitet, nun sind sie um rund 25 Prozent gesunken.
SWR-Reporterin Petra Jehle zu Besucherzahlen in der Wutachschlucht:
Jährlich rund 81.000 Menschen in der Schlucht
Durchschnittlich rund 81.000 Menschen lockte die Schlucht jedes Jahr mit ihrer Schönheit und Abgeschiedenheit am Ufer der Wutach an. Sie schlängelt sich als einer der letzten, teilweise wilden Flüsse in Deutschland durch Felsen und Natur des Schwarzwaldes zwischen Löffingen (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald), Bonndorf (Kreis Waldshut) und Mundelfingen (Schwarzwald-Baar-Kreis).
Regenwetter hielt die Menschen vom Wandern ab
An einer der zentralen Stellen wurden in diesem Jahr zwischen März und Oktober jedoch nur insgesamt 60.000 Menschen gezählt. Grund dafür seien nicht etwa die teilweise gesperrten Wanderwege und Zufahrtsstraßen zur Wutachschlucht, sondern vielmehr das regnerische Wetter. "Das decke sich auch mit anderen Wandergebieten", so die Rangerin. In der kühlen und schattigen Schlucht dauere es mehrere Tage bis die Wanderwege wieder abgetrocknet sind.
Eine Ausnahme war laut Mareike Matt nur der Monat August. Aufgrund des trockenen und schönen Wetters sind die Besucherzahlen in dieser Zeit um fast 50 Prozent angestiegen.
Natur profitiert von schlechtem Wetter
Für Flora und Fauna sei das schlechte Wetter von Vorteil gewesen, so Matt. Dadurch wurde weniger Müll zurückgelassen und weniger gegen den Naturschutz verstoßen.
Ein häufiges Problem auch für die Tiere: kleine Trampelpfade, die vom Weg zur Wutach hinab führen, wenn die Besucherinnen und Besucher unerlaubt die ausgewiesenen Wege verlassen. Mit Seilen werden viele solcher Wege inzwischen von freiwilligen Helferinnen und Helfern und der Juniorranger-Gruppe abgesperrt.
Wandern im goldenen Herbst
Das bunte Laub und die letzten warmen Tage locken auch jetzt noch Menschen zum Wandern in die Wutachschlucht. Das sei zum jetzigen Zeitpunkt auch noch möglich, auch wenn der Wanderbus seinen Betrieb bereits eingestellt hat. Die Wege sind alle in einem passierbaren Zustand, so Matt.
Nur die Engeschlucht sei weiterhin nicht empfehlenswert. "Sobald die ersten Fröste einsetzen, sollten die Schluchten nicht mehr begangen werden", mahnt die Wutach-Rangerin. Auf den matschigen und mit Laub bedeckten Wegen sei neben dem richtigen Schuhwerk allerdings auch jetzt schon erhöhte Vorsicht geboten.