Traditionell beim letzten Heimspiel vor Heiligabend

Teddy-Bear-Toss beim EHC Freiburg: Wenn tausende Stofftiere aufs Eis fliegen

Stand
Autor/in
Louise Schöneshöfer
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In der zweiten Eishockey-Liga hat der EHC Freiburg gegen Ravensburg 3:1 gewonnen. Das blieb nicht das einzige Highlight: Knapp 6.500 Stofftiere flogen an disem Abend durch die Arena

Das Baden-Württemberg Derby zwischen dem EHC Freiburg und den Ravensburger Towerstars in der zweiten Eishockey-Liga war erneut Anlass für den jährlichen Teddy-Bear-Toss. Am letzten Heimspiel vor Heiligabend flogen bei der ersten Spielunterbrechung - wie die Tradition es will - tausende Kuscheltiere aufs Eis.

Aller Feierlichkeit zum Trotz: Vor dem Anpfiff wurde eine Schweigeminute für die Opfer des Anschlags auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg abgehalten. Mehrere Menschen waren dabei gestorben und zahlreiche wurden verletzt.

Eine Umfrage unter Eishockey-Zuschauerinnen und Zuschauer, wie sie die Teddybären-Aktion erlebt haben:

Erste Unterbrechung in Freiburg bereits nach gut zwei Minuten

In ihren übergroßen EHC-Trikots stürmten am Sonntagabend tausende Fans in die Echte-Helden-Arena in Freiburg. In ihren Händen: Jutebeutel oder Gelbe Säcke voll mit Teddybären, Einhorn-Plüschtiere oder etwa dem EHC-Wolf - in allen Größen, Farben und Formen.

Bereits nach 2 Minuten und 15 Sekunden gibt es die erste Spielunterbrechung: Der Freiburger Keeper hält den Puck. Alle auf den Rängen reagieren blitzschnell, stehen auf und werfen ihre mitgebrachten Kuscheltiere aufs Eis. Mehrere Minuten lang dauert der Stofftier-Regen.

Über die Jahre hinweg ist es immer mehr gewachsen. Es ist mittlerweile Tradition geworden beim EHC.

Anschließend sammelten Nachwuchs-Eishockey-Spielerinnen und Spieler zusammen mit den Profis die Teddybären und Co. vom Eis. Anschließend werden sie gewaschen und an wohltätige Organisationen und Kinder in Not gespendet.

Beim EHC Freiburg haben Fans Teddybären geschmissen.
Der Stofftier-Regen in der ersten Spielunterbrechung dauerte mehrere Minuten. Bild in Detailansicht öffnen
Beim EHC Freiburg haben Fans Teddybären geschmissen.
Knapp 6.500 Stofftiere landeten auf dem Eishockeyfeld. Bild in Detailansicht öffnen
Beim EHC Freiburg haben Fans Teddybären geschmissen.
Nachdem alle Stofftiere eingesammelt waren, ging das Eishockeyspiel weiter. Bild in Detailansicht öffnen
Beim EHC Freiburg haben Fans Teddybären geschmissen.
Beim letzten Heimspiel machten außerdem Ehrenamtliche an zwei Infoständen auf die Erkrankung ME/CFS aufmerksam. Bild in Detailansicht öffnen

"Ich finde es gut, dass man anderen Kindern, die vielleicht nicht so viel haben, was geben kann, wenn man selber was hat", sagte ein Mädchen. Eine andere Frau hatte sich vor dem Spiel ein Wölfe-Plüschtier gekauft, weil sie keine Kuscheltiere mehr zu Hause hatte: "Ich glaube, meine Mutter hat alle weggeschmissen", sagt sie und lacht. Ein wiederum anderes Mädchen war zum ersten Mal beim Teddy-Bear-Toss. Sie habe nicht damit gerechnet, dass so viele Teddybären fliegen. Es sah aus "wie so ein Regen von Kuscheltieren", sagt sie.

Teddy-Bear-Toss hat seinen Ursprung in Nordamerika

Diese vorweihnachtliche Tradition gibt es beim EHC Freiburg bereits seit 2012. Der Teddy-Bear-Toss hat seinen Ursprung aber bereits Anfang der 90er Jahre in Kanada. Teddy-Bear steht für Teddybär und Toss für Wurf. "Wir waren mit einer der ersten Vereine, die das in Deutschland gemacht haben", sagt Mike Mengis, EHC-Sprecher.

Mike Mengis, EHC-Sprecher, über Teddy-Bear-Toss in Freiburg:

Kuscheltiere gehen an Freiburger Bürgerstiftung

Neben dem Schauspiel hat die Aktion vor allem einen gemeinnützigen Zweck. Die knapp 6.500 gespendeten Plüschtiere der Wölfe-Fans werden in diesem Jahr an die Freiburger Bürgerstiftung gespendet. Zu Weihnachten werden sie dann an bedürftige Kinder in der Region Freiburg verteilt. Laut Verein ist die diesjährige Stofftier-Zahl ein Rekord.

Teddybären-Aktion soll auf Themen aufmerksam machen

Am Spieltag machte der EHC Freiburg außerdem auf die Initiative ME/CFS Freiburg aufmerksam. Ehrenamtliche Mitarbeitende der Initiative informierten an zwei Infoständen über die Erkrankung ME/CFS, das Myalgische Enzephalomyelitis/das Chronische Fatigue-Syndrom, besser bekannt als das chronische Erschöpfungssyndrom. Bisher gibt es keine Medikamente und keine Therapien, die bei dieser Krankheit helfen.

Eine 17-Jährige aus dem Elztal ist eine davon. ME/CFS ist bei ihr nach einer Viruserkrankung 2021 immer schwerer ausgebrochen. Seit da muss sie rund um die Uhr von ihrem Vater gepflegt werden. Davor ist sie mit ihrem Vater, ehemaliger Ehrenamtlicher des Vereins, immer wieder zu den EHC-Spielen gegangen.

Ausverkauftes EHC-Spiel in Freiburg

Neben dem Stofftier-Spektakel wurde natürlich auch Eishockey gespielt. In einem hochklassigen Duell kämpft die Mannschaft von Trainer Mikhail Nemirovsky und gewinnt am Ende 3:1 (1:0 / 2:0 / 3:1) gegen die Ravensburger Towerstars. Die Wölfe stehen damit auf Rang sieben der Tabelle.

Die Echte-Helden-Arena war am Sonntag komplett ausverkauft. Insgesamt unterstützten an dem Abend 3.500 Zuschauerinnen und Zuschauern ihre Wölfe.

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