Photovoltaik auf kirchlichen Gebäuden

Mit dem Segen von oben: Erzbistum Freiburg startet Solar-Projekt

Stand

Von Autor/in Anita Westrup

Das Erzbistum Freiburg macht sich auf den Weg zum Licht - und zwar zum Sonnenlicht. Aktuell sind bistumsweit rund 60 Photovoltaik-Anlagen auf kirchlichen Gebäuden geplant.

Das Erzbistum Freiburg widmet sich nicht nur den geistlichen Belangen und dem Leben im Jenseits. Auch weltliche Themen im Diesseits treiben die Kirchenvertreterinnen und Kirchenvertreter um. Ein besonders Anliegen: die Klimabilanz. Das Erzbistum will bis 2030 klimaneutral werden. Ein Schritt auf diesem Weg ist die Nutzung von kirchlichen Dächern und Gebäuden für Solaranlagen. Am Bodensee ist aus der Idee schon Realität geworden. Auf einem Tagungshaus auf der Bodenseeinsel Reichenau liefern die ersten Photovoltaik-Module Strom.

110.000 Euro für erste Solaranlage auf Bodenseeinsel

Blaue Solaranlagen zieren ein katholisches Ferienheim für Familien auf der Bodenseeinsel Reichenau. Das neue Gewand ist Teil der Photovoltaik-Initiative des Erzbistums Freiburg. Seit Jahresbeginn ist die erste große Solaranlage in Betrieb. Die Investition von 110.000 Euro soll jährlich etwa 100.000 Kilowattstunden Sonnenstrom liefern. In Zukunft plant die Erzdiözese, so viele kirchliche Gebäude wie möglich mit Photovoltaikanlagen auszustatten.

Erzbistum Freiburg will mehr als 100 Millionen Euro investieren

Das Erzbistum Freiburg hat eine eigene Gesellschaft gegründet, um Photovoltaik-Anlagen zu planen, zu bauen und zu betreiben. Der Ausbau wird komplett aus dem Klimafonds des Erzbistums finanziert. Dieser Fonds, der 2021 mit Kirchensteuergeldern eingerichtet wurde, erhält jährlich etwa zehn Millionen Euro. Davon sind 80 Prozent für das Photovoltaik-Programm vorgesehen. Bis 2035 sollen insgesamt 120 Millionen Euro in den Solarausbau fließen.

45 weitere Solaranlagen sollen 2025 ans Netz gehen

Das Konzept sieht folgendes vor: Die Kirchengemeinden, die ihre Dächer für die Anlagen zur Verfügung stellen, sollen dadurch selbst keinen direkten finanziellen Vorteil haben. Den auf ihren Dächern produzierten Sonnenstrom sollen sie nicht selbst nutzen können. "Die Erlöse aus dem Stromverkauf fließen wieder an die Betreibergesellschaft zurück, die sie in die nächsten PV-Anlagen investiert", erläutert Projektleiter Peter Schalk. Bis Jahresende sollen 45 PV-Anlagen auf Dächern von kirchlichen Gebäuden in Betrieb gehen.

Laut den Planern haben auch das Nachbarbistum Rottenburg-Stuttgart sowie die evangelische Landeskirche Baden ähnliche Projekte gestartet. Auch gebe es bundesweit weitere Anfragen. Die Photovoltaik-Initiative steht im Zusammenspiel der weiter gefassten kirchlichen Umwelt- und Klimaschutzprogramme. So sollen bis Ende der 2030er Jahre die kirchlichen Gemeinden und Einrichtungen rechnerisch klimaneutral arbeiten. Beispielsweise durch klimafreundliche Heizungen, Gebäudesanierungen und den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel, Rad und E-Autos.

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