Hof und Eingangsbereich des Basler Museums der Kulturen

Museum der Kulturen Basel zum Thema Nacht

Nachtaktiv oder Langschläfer? Neue Ausstellung über die Nacht

Stand
AUTOR/IN
Laura Könsler

Geschlafen wird immer, aber wo und wie? Das Basler Museum der Kulturen bringt mit seiner neuen Ausstellung "Nacht – träumen oder wachen" Licht ins Dunkel.

Gehen Sie abends früh schlafen oder sind Sie eher ein Nachtschwärmer? Und wenn Sie schlafen gehen, wie liegen Sie am besten? Und schlafen Sie gleich ein oder brauchen Sie ein Schlafmittel? Das sind einige der Fragen, denen das Basler Museum der Kulturen in seiner neuen Ausstellung "Nacht – träumen oder wachen" nachgeht.

Warum sind Menschen nachtaktiv?

Mattia ist Illustrator und arbeitet gerne nachts. Für ihn ist die Nacht perfekt zum Arbeiten, da wird er nicht abgelenkt: "Die Nacht ist eine sehr schöne Zeit zum Arbeiten. Hm, ja, ich denke ich bin kreativer in der Nacht."  

Berichte zum Nachhören

Mattia ist einer von sechs nachtaktiven Menschen, die in der Ausstellung über ihr Nachtleben erzählen. Auch ein Jäger, eine Barkeeperin oder die Fledermausbeauftragte des Kantons kommen an einer Hörstation zu Wort. Direkt daneben steht ein riesiges Bett, auf das die Besucher klettern und unter das sie kriechen können. Mit einer Taschenlampe können sie im Dunkeln sogar Monster entdecken.

Mehrere Hängematten übereinander
Schlafen wann und wo man will, mit Hängematten geht das problemlos. Hauptsache man kann sie irgendwo befestigen. Hier in der Ausstellung: Hängematten aus Südamerika.

Besser schlafen mit Tabletten oder einer Wünschelrute?

Wer nun wegen vermeintlicher Monster nicht zur Ruhe kommt, der findet in einer Vitrine daneben Hilfsmittel zum besseren Einschlafen.

Eine Packung Zeller Schlaf Forte
Schlaftabletten helfen manchen Menschen beim Einschlafen. Andere verzichten auf Schlaf und arbeiten nachts lieber.

In der Vitrine befindet sich auch eine Wünschelrute. "Sie wurde eingesetzt, um den geeigneten Schlafplatz zu finden, der natürlich nicht durch irgendwelche Wasseradern gestört werden darf", erklärt Florence Roth, die die Ausstellung kuratiert hat.

Diese skurrilen Betten gibt es

Fast alle Exponate stammen aus der museumseigenen Sammlung: von den Hängematten aus Südamerika, über ein Holzbett aus Kamerun oder Schlafmatten aus Papua Neuguinea bis hin zu Laternen, die beispielsweise an der Basler Fasnacht Licht ins Dunkel bringen.

Fasnachtslaternen und eine überlebensgroße Figur mit Spiegelgesicht
Laternen der Basler Fasnacht leuchten im Dunkeln neben einer Figur eines ebenfalls erleuchteten Nachtwächters, der am Prager "Samtenen Karneval" im Jahr 2021 mitlief.

"Die Ausstellung zeigt in einem tollen Spiel von Licht und Dunkelheit, was nachts alles passiert, denn die Nacht ist voller Leben."

Und sie fügt hinzu: "Wir sehen in vier verschiedenen Räumen, was wir erleben, wem wir begegnen und wie wir es uns gemütlich machen zum Schlafen."

Nackenstützen aus Holz
Kopf- und Nackenstützen schützen beim Schlafen aufwendige Frisuren.

Doch da gehören die vielen Kopf- oder Nackenstützen sicher nicht dazu – die einfachen aus Holz oder die aufwendig gearbeiteten Stützen dienten dazu, üppige Frisuren im Schlaf nicht zu zerdrücken oder sie durch aufsteigenden aromatisierten Rauch in der Nacht zu parfümieren. Museumsdirektorin Anna Schmid hofft, mit der Ausstellung die Menschen direkt anzusprechen – denn DIE Nacht gibt es nicht, die erlebt schließlich jeder Mensch anders.

Frau vor Gemälden
Museumsdirektorin Anna Schmid vor stimmungsvollen Abendbildern, bei Einbruch der Nacht.

Die Ausstellung führt uns die verschiedene Dimensionen und Facetten von Nacht noch mal anders vor Augen. Auch, um das eigene Erleben noch mal reflektieren zu können."

Und sollte der eine oder andere Besucher schlecht geträumt haben – auch dafür bietet die Ausstellung im Museum der Kulturen die passende Lösung. Die schlechten Träume dürfen die Besucher nämlich einfach in einer Aufbewahrungsbox im Basler Museum lassen.

Reihe von Bildern an einer Wand
Reproduzierte transparente Bilder: sie wurden in einem Guckkasten aus dem 19. Jahrhundert verwendet, der die Motive tags und nachts zeigt. Die Besucher haben jetzt eigene Guckkästen an der Wand.

Wenn es Nacht wird ...

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