Seit 2023 ist sie Chefdirigentin und künstlerische Leiterin des Konzerthausorchesters Berlin - als erste Frau an der Spitze eines großen Berliner Orchesters: die 39-jährige Joana Mallwitz. Jetzt erhält die international gefeierte Dirigentin den Markgräfler Gutedelpreis 2025. Damit wird Mallwitz Teil eines sehr bunten Straußes an Preisträgerinnen und Preisträgern. Am 27. September wird Joana Mallwitz den Preis in Neuenburg am Rhein (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) entgegennehmen.
Mallwitz: International gefeierte Dirigentin
Im Jahr 2020 war Joana Mallwitz die erste Frau, die bei den Salzburger Festspielen die musikalische Leitung einer gesamten Opern-Aufführungsserie übernehmen durfte. Seit der Gründung vor mehr als 100 Jahre hatte es das nicht gegeben.
In den vergangenen Jahren dirigierte sie außerdem eine Vielzahl an hochkarätigen Orchestern. Darunter die Wiener Philharmoniker, das Royal Concertgebouworkest Amsterdam, das Boston Symphony Orchestra und das Orchestre de Paris. Zuletzt arbeitete sie unter anderem mit der Los Angeles Philharmonic und an der Metropolitan Opera in New York.
Vorbild für junge Musikerinnen
Für die Markgräfler Gutedelgesellschaft war aber nicht allein der internationale Erfolg von Mallwitz ausschlaggebend. Mit dem Preis soll auch ihr Wirken über den Beruf hinaus gewürdigt werden. So sei Joana Mallwitz ein Vorbild, gerade für junge Musikerinnen. Zudem setze sie sich für die Förderung junger Talente ein.
Ebenfalls beeindruckt war die Markgräfler Gutedelgesellschaft davon, dass Mallwitz sich entschieden gegen die Einsparungen im Berliner Kulturbetrieb einsetzte. Die Kürzungen sorgten Ende des vergangenen Jahres deutschlandweit für Schlagzeilen. Auf ihrer Website schreibt Mallwitz dazu: "Die Zeit, in der wir Musik nicht nur als Einzelner, sondern als Gesellschaft bitter benötigen, ist jetzt."

Riege der Preisträger: Streich, Biermann, Mallwitz
Der Markgräfler Gutedelpreis wird seit 1995 an Personen aus sehr unterschiedlichen Lebensbereichen verliehen. Der ehemalige Trainer des SC Freiburg Christian Streich, der frühere EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und Liedermacher Wolf Biermann gehörten in der Vergangenheit genauso zu den Preisträgern wie die Schriftstellerin Elke Heidenreich.
Der Preis der gemeinnützigen Bürgervereinigung ging aber auch schon mehrere Male an ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger aus Südbaden. Ob prominent oder nicht - Geld hat keiner der Preisträgerinnen und Preisträger erhalten. Dafür aber ein Eichenfass gefüllt mit 225 Liter Markgräfler Gutedel.