Wir sollen ihn Frank M.* nennen (*Name der Redaktion bekannt). Er hat Angst vor Anfeindungen. Frank M. ist passionierter Fahrradfahrer. Er will sich nach eigenen Angaben für mehr Sicherheit auf Freiburgs Straßen einsetzen. Deshalb hat er angefangen, etwas gegen Falschparker zu unternehmen. Doch das gefällt nicht allen.
Mit seinem leuchtend gelben Helm fährt Radfahrer Frank M. durch die Freiburger Straßen. Ob vor einer Kreuzung oder auf dem Feuerwehrstreifen - wenn er Falschparker sieht, holt er sein Handy heraus und macht ein Foto. Dann meldet er als Privatperson die Autos, die falsch parken beim Amt für öffentliche Ordnung. Denn falsch geparkte Autos sind in seinen Augen mindestens ein Ärgernis und im schlimmsten Fall eine Gefahr.
Die Hoffnung: Mehr Sicherheit im Verkehr
Es gehe ihm nicht darum, Polizei zu spielen oder Menschen zu verärgern. Frank M. motivieren der Wunsch nach einer Verkehrswende und das Bedürfnis nach Sicherheit, besonders für Fußgänger und Fahrradfahrer.
Die Adressatin ist die Verwaltung. Hey Leute, kümmert euch darum, dass im Straßenverkehr die laschen Gesetze, die sowieso schon Autofahrende massiv bevorteilen, durchgesetzt werden.
Obwohl er sich für die Einhaltung der Straßenverkehrsordnung einsetzt, hält er sie für nicht streng genug.
Strenger als das Ordnungsamt?
Die Gäste des Freiburger Restaurants "Kühler Krug" hätten bisher noch keine Bußgelder befürchten müssen, obwohl manche schon lange auf dem Gehweg vor dem Eingang parkten. Jetzt aber komme es fast jeden Tag zu Privatanzeigen. Das führe dazu, dass weniger Menschen das Restaurant besuchen würden, so der Gastronom Mehmet Özel, denn ein falsch geparktes Auto kann 55 Euro kosten.

Auch für die Behörden sind die vielen Anzeigen eine Herausforderung. Alleine im letzten Monat gab es 580 Anzeigen, die die Bußgeldstelle bearbeiten musste, erklärt die Abteilungsleiterin der Freiburger Bußgeldbehörde und des kommunalen Ordnungsdienstes, Sandra Saur. In der letzten Hälfte des Jahres 2022 gab es in Freiburg 2.000 private Anzeigen. Die Zahl der privaten Anzeigen steigt. 373 waren es letztes Jahr im Schnitt pro Monat. Dieses Jahr sind es schon durchschnittlich 490 pro Monat.
Privatanzeigen sind aufwendiger in der Bearbeitung, denn sie werden besonders genau geprüft, erklärt Sandra Saur. Die bürokratische Herausforderung entstehe nicht nur durch die gestiegene Zahl der Anzeigen. Die Menschen reagieren auf Privatanzeigen oftmals mit Beschwerden, die auch bearbeitet werden müssten.
Wenn Privatleute andere Menschen anzeigen, dann wird da sofort Wut und Widerstand erzeugt und unsere Sachbearbeiter müssen sich da einiges anhören.
Stadt Freiburg: 80 Prozent der Privatanzeigen kommen von einer Person
"Die Bewachung des ruhenden Verkehrs ist eine hoheitliche Aufgabe und sollte auch hoheitlichen Stellen vorbehalten sein", meint Sandra Saur. Sie unterscheidet aber zwischen Privatanzeigen von betroffenen Personen und Massenanzeigen, die politische Motive hätten. Etwa 80 Prozent der Privatanzeigen in Freiburg würden laut Sandra Saur von einer einzigen Person stammen.
Und wie finden Freiburger diese Aktion? Hier sind die Antworten zum Nachhören.
Kommentare (50)
Die Kommentarfunktion zu dieser Seite wurde geschlossen.
@xentl Offensichtlich wahre Tatsachenbehauptungen können keine Üble Nachrede sein. Aber man sieht schon wieder wie notorische Falschparker hier auf die Barrikaden gehen und es an keiner bekannten Beleidigung mangeln lassen. @Thomas K. ja, alle parken regelkonform, niemand stellt sich anderen in den Weg, und deswegen gibt es auch keine Anzeigen im dreistelligen Bereich jede Woche. Ich bin mir sicher, würden sich andere Autofahrer *Ihnen* so in den Weg stellen wäre es mit dem Verständnis ganz schnell vorbei. Aber es trifft ja nur die anderen.
Ist zwar etwas übertrieben was Herr Kurzeder da macht, letzten Endes aber berechtigt weil die zuständige Behörde offenbar nicht genug manpower hat um selbst durchzugreifen. Gehwegparken wird scheinbar toleriert, ein Gastronom dessen Umsätze schrumpfen,weil nicht illegal geparkt werden darf, wird als Argument herangezogen. Obwohl die Gäste wahrscheinlich einfach nur einen Fußweg "in Kauf nehmen " müssten. Alle die, die meinen Regeln nicht einhalten zu müssen, können das nur tun weil die Mehrzahl der Autofahrer (m,w,d) sich an die Regeln hält. Ansonsten hätten wir Chaos pur auf den Straßen. Kurz: Es ist ein egoistisches Verhalten welches eigentlich nicht toleriert werden darf.
Prinzipiell ist festzuhalten, die von Herrn Kurzeder notierten Fahrzeugführer haben einen Verstoß begangen. Wenn die Beanstandeten einen Gehweg, Radweg, (unberechtigt) Behindertenparkplatz, Feuerwehrzufahrt zuparken bzw. die Durchfahrtsbreite ein gewisses Maß unterschreitet, sollte er die Ordnungsbehörde benachrichtigen, denn hier ist gemäß höchst richterlichen Urteilen ein Abschleppen geboten (die bloße Verwarnung juckt doch kaum noch)! Jedoch erinnert mich das Verhalten (wie in einem Kommentar auch mitgeteilt), an totalitäre Staaten, in denen selbsternannte Ordnungswahrer (Blockwarte) Gesetzeshüter spielten. Anderer seits tut mir der Mann etwas leid. Offensichtlich ist dies die Erfüllung und Befriedigung seines Freizeitverhaltens!
Würden die Ordnungskräfte die so gern verharmlosend als „Parksünder“ bezeichnenden Falschparkenden vorgehen, dann könnte sich Tobias in seiner Freizeit anderen Dingen widmen. Da hier anscheinend normalerweise kein Verfolungsdruck besteht, können Parkgebühren und entsprechende Bußgelder wohl kaum als Abzocke bezeichnet werden, sonst wäre die Stadt wohl schon von sich aus mehr hinterher.
Auch etwas neues. Mit der AfD wird also das ORDNUNGSamt abgeschafft. Von einer Partei, die Sicherheit und Ordnung ganz groß schreibt, mit einer Prise Menschenverachtung gewürzt.
Ärgerlich, dass hier ein übelster Denunziant mit Blockwartmentalität im SWR hofiert wird. Bringt aber andererseits der AfD wieder ein halbes Prozent mehr an Stimmen.
Die "Besuchenden" des Freiburger Restaurants.... Warum heißt es dann nicht auch "Falschparkende"? Für mich klingt beides gleichermaßen abstrus. Bleibt doch einfach beim generischen "Maskulinum" (könnt ihr genne auch generiches Neutrum nennen). .Das ist kurz und knackig und umfasst die ganze Menschheit. Werden Frauen und - wer dran glaubt - weiter Geschlechter dadurch "sichtbarer", dass man aus Besuchern Besuchende macht? Zum Denunziantetum dieses fahrradfahrenden Aktivisten: Wenn Autos dreist behindernd und gefährdend parken, kann ich ihn ja noch irgendwie verstehen. Aber im Übrigen soll er die Anzeigen doch einfach dem Ordnungsdienst überlassen.
Das ist ein ganz armer Mensch! Hoffentlich läuft der nicht mal dem Falschen in die Arme. Und im Übrigen bin ich ein glühender Vertreter für Führerscheinpflicht und Versicherungspflicht für Fahrräder. Es ist mir unverständlich, warum Radfahrer den gleichen Verkehrsraum benutzen dürfen, für den andere ihre Qualifikation nachweisen müssen.
Übelstes Denunziantentum Unterste Schublade. Hoffentlich knipst er bald mal das „richtige“ Auto wenn der Besitzer gerade dazu kommt. Tip: alles was AMG, Hummer, Audi RS … am bester vor dem Gym oder der Shisha Bar ….viel Spaß..
Traurig, wenn man keine anderen Hobbies hat. Wahrscheinlich hat er auch weder Frau noch Kind. Wenn er den ganzen Frust auf sich laden will, muss er damit leben... mir wärs zu viel negative Energie. Ich finde es zudem auch nicht gut, dass er öffentlich namentlich genannt wird. Ich würde mein Fahrzeug übrigens nie abstellen, sodass andere Verkehrsteilnehmer behindert werden (im Zweifel halt das kostenpflichtige Parkhaus)