Chiara Gerber ist eine von über 200 Auszubildenden in Baden-Württemberg, die über Go.for.Europe 2023 im Ausland waren. Das Programm bietet Praktika in zwölf europäischen Ländern an. Für Chiara Gerber steht fest, dass es nicht ihr letzter Besuch auf Malta war.
Mittelmeer statt Schwarzwald
Chiara Gerber jongliert den ganzen Tag mit Verkaufszahlen, Kundenwünschen und Produktionsplanung. Ihr Ausbildungsbetrieb produziert für die Elektroindustrie, in einem abgelegenen Industriegebiet in Donaueschingen im Schwarzwald-Baar-Kreis. Vergangenes Jahr hat sie ihren Arbeitsplatz kurzzeitig verschoben: auf die Ferieninsel Malta im Mittelmeer.
Für vier Wochen im Oktober ist sie für Praktikum und Sprachkurs im Ausland, ermöglicht durch das Programm Go.for.Europe. Gefördert durch die EU und das Wirtschaftsministerium schicken Industrie- und Handwerksverbände Auszubildende aus Baden-Württemberg in eines von zwölf europäischen Ländern.
Versöhnungskaffee und Sprachkenntnisse
Im Praktikumsbetrieb der angehenden Industriekauffrau Chiara Gerber sind nicht alle Akten so ordentlich abgeheftet wie von zu Hause gewohnt. Kurzerhand hilft sie mit, ein neues Ablagesystem zu entwickeln. Auch der Umgang der Kolleginnen und Kollegen ist anders als gewohnt: Meinungsverschiedenheiten werden direkt und manchmal lautstark angesprochen. Kurz danach plaudern sie aber wieder versöhnt bei einem Kaffee.
Wieder zurück im Schwarzwälder Betrieb geht Chiara Gerber jetzt eher Mal direkt auf ihre Kolleginnen und Kollegen zu, um Probleme zu lösen oder einfach mal bei einem Kaffee zu quatschen. Bei Telefonaten mit ausländischen Kunden braucht sie jetzt keine Übersetzer-App mehr neben dem Telefon, sondern kann ihr in Malta poliertes Englisch auspacken. Während sie noch in den Erinnerungen an die Mittelmeerinsel schwelgt, sichten die Träger aus der baden-württembergischen Industrie, Hotellerie und Handwerk aktuell schon die diesjährigen Bewerbungen.