Seit diesem Samstag läuft in Freiburg die Ausstellung "Sonst war es still". Fotografien, Zeitzeugenberichte und bisher unveröffentlichte Archivmaterialien erinnern an die nächtliche Bombardierung des Freiburger Stadtzentrums vor 80 Jahren. Das Münsterforum und der Freiburger Münsterbauverein haben anlässlich des Jahrestags Bildmaterial zusammengestellt, das die Folgen des Luftangriffs dokumentiert. Im Mittelpunkt der Fotografien steht das Freiburger Münster.
Fast 3.000 Tote in 20 Minuten
Der Bombenangriff am 27. November 1944 dauerte nur etwa 20 Minuten. Eine schreckliche Nacht, in der 2.797 Menschen starben. Zwischen den Trümmern und zerstörten Gebäuden ragte nur noch das Münster heraus, das wie durch ein Wunder nahezu unversehrt blieb. Lediglich das Dach wurde beschädigt. Die sogenannten Münsterbuben halfen damals bei den Aufräumarbeiten. Einer von ihnen ist Werner Kästle. Der 92-Jährige stellte der Ausstellung im Münsterforum einen Ziegelstein zur Verfügung, den er damals bei den Aufräumarbeiten mitgenommen hatte.
Fundstücke, persönliche Gegenstände und Fotografien
Im Rahmen der Ausstellung werden Fundstücke, Fotos und persönliche Gegenstände gezeigt. In einem Buch wurden die Geschichten von Zeitzeugen zusammengetragen - mit teils noch nie veröffentlichtem Bildmaterial. Anlässlich der Ausstellung "Sonst war es still" hat der Regisseur Ingo Behring einen Film produziert, in dem ebenfalls Zeitzeugen zu Wort kommen und ihre Erlebnisse schildern. Der Film ist ausschnittweise in der Ausstellung zu sehen, es gibt aber auch mehrere Vorführungen unter anderem im Münsterforum.
Vielfältiges Rahmenprogramm begleitet die Ausstellung
Die Ausstellung wird von einem vielfältigen Rahmenprogramm begleitet. Moderierte Gespräche zwischen Schülern und Zeitzeugen gehören ebenso dazu wie diverse Vorträge und Führungen. Im Dezember finden zudem zwei Stadtspaziergänge mit den Themen "Krieg und Frieden" sowie "Demokratie" statt. Besucherinnen und Besucher können die Ausstellung von Montag bis Samstag jeweils von 10 bis 16 Uhr besichtigen. Die Ausstellung läuft bis zum 21. Dezember. Der Eintritt ist frei.