Tausende Menschen verloren ihr Leben

Mehr als 10.000 Bomben auf Freiburg abgeworfen: Ausstellung erinnert an tödliche Nacht

Stand
Autor/in
Lilly Mauch
Onlinefassung
Nikolaus Rhein

Mitten ins Herz getroffen: Vor 80 Jahren wurde das Zentrum von Freiburg bombardiert. Unter dem Titel "Sonst war es still" widmet sich eine Ausstellung der verheerenden Bombardierung am 27. November 1944.

Seit diesem Samstag läuft in Freiburg die Ausstellung "Sonst war es still". Fotografien, Zeitzeugenberichte und bisher unveröffentlichte Archivmaterialien erinnern an die nächtliche Bombardierung des Freiburger Stadtzentrums vor 80 Jahren. Das Münsterforum und der Freiburger Münsterbauverein haben anlässlich des Jahrestags Bildmaterial zusammengestellt, das die Folgen des Luftangriffs dokumentiert. Im Mittelpunkt der Fotografien steht das Freiburger Münster.

Fast 3.000 Tote in 20 Minuten

Der Bombenangriff am 27. November 1944 dauerte nur etwa 20 Minuten. Eine schreckliche Nacht, in der 2.797 Menschen starben. Zwischen den Trümmern und zerstörten Gebäuden ragte nur noch das Münster heraus, das wie durch ein Wunder nahezu unversehrt blieb. Lediglich das Dach wurde beschädigt. Die sogenannten Münsterbuben halfen damals bei den Aufräumarbeiten. Einer von ihnen ist Werner Kästle. Der 92-Jährige stellte der Ausstellung im Münsterforum einen Ziegelstein zur Verfügung, den er damals bei den Aufräumarbeiten mitgenommen hatte.

Zeitzeuge Werner Kästle
Werner Kästle erlebte die Bombardierung Freiburgs vor 80 Jahren. Er war damals 12 Jahre alt.

Fundstücke, persönliche Gegenstände und Fotografien

Im Rahmen der Ausstellung werden Fundstücke, Fotos und persönliche Gegenstände gezeigt. In einem Buch wurden die Geschichten von Zeitzeugen zusammengetragen - mit teils noch nie veröffentlichtem Bildmaterial. Anlässlich der Ausstellung "Sonst war es still" hat der Regisseur Ingo Behring einen Film produziert, in dem ebenfalls Zeitzeugen zu Wort kommen und ihre Erlebnisse schildern. Der Film ist ausschnittweise in der Ausstellung zu sehen, es gibt aber auch mehrere Vorführungen unter anderem im Münsterforum.

Der Freiburger Münsterplatz nach dem Bombardement
Mit der Ausstellung "Sonst war es still" wird an die Bombardierung Freiburgs im Jahr 1944 erinnert. Bild in Detailansicht öffnen
Blick durch zerbombte Gebäude aufs Freiburger Münster
Im Hintergrund eines zerbombten Gebäudes kann man das Freiburger Münster erkennen. Bild in Detailansicht öffnen
Blick aufs Freiburger Münster, das die Angriffe nahezu unbeschadet überstand
Das Freiburger Münster überstand die Bombardierung nahezu unbeschadet, obwohl die Zerstörung im Vordergrund der Fotografie erheblich ist. Bild in Detailansicht öffnen

Vielfältiges Rahmenprogramm begleitet die Ausstellung

Die Ausstellung wird von einem vielfältigen Rahmenprogramm begleitet. Moderierte Gespräche zwischen Schülern und Zeitzeugen gehören ebenso dazu wie diverse Vorträge und Führungen. Im Dezember finden zudem zwei Stadtspaziergänge mit den Themen "Krieg und Frieden" sowie "Demokratie" statt. Besucherinnen und Besucher können die Ausstellung von Montag bis Samstag jeweils von 10 bis 16 Uhr besichtigen. Die Ausstellung läuft bis zum 21. Dezember. Der Eintritt ist frei.

Mehr zu Bombenangriffen im Südwesten

Pforzheim

Gedenken am 23. Februar 78. Jahrestag - Pforzheim erinnert an Bombennacht 1945

Es ist der schwärzeste Tag in der Geschichte der Stadt. Am 23. Februar 1945 sterben bei einem Luftangriff britischer Bomber fast 18.000 Menschen.

SWR4 BW aus dem Studio Karlsruhe SWR4 BW aus dem Studio Karlsruhe

Koblenz

Erinnern an die Opfer Luftangriff vor 80 Jahren: Gedenkgottesdienst in Koblenz

Es war der verheerendste Luftangriff auf Koblenz im Zweiten Weltkrieg: Heute vor genau 80 Jahren fielen die Bomben auf die Stadt und zerstörten sie weitestgehend. Heute wurde der Opfer gedacht und an die Folgen des Angriffs erinnert.

SWR Aktuell Rheinland-Pfalz SWR RP

Mainz

Gedenken am Mahnmal St. Christoph "Das Inferno" - Mainz erinnert an Bombenangriff vor 78 Jahren

Am 27. Februar 1945 flog die britische Royal Air Force einen Bombenangriff auf Mainz. Mehr als 1.200 Menschen verloren ihr Leben, 80 Prozent der Innenstadt wurden zerstört.

Am Vormittag SWR4 Rheinland-Pfalz

Stand
Autor/in
Lilly Mauch
Onlinefassung
Nikolaus Rhein

Mehr von SWR Aktuell Baden-Württemberg

Baden-Württemberg

Die wichtigsten News direkt aufs Handy SWR Aktuell Baden-Württemberg ist jetzt auch auf WhatsApp

Der WhatsApp-Kanal von SWR Aktuell bietet die wichtigsten Nachrichten aus Baden-Württemberg, kompakt und abwechslungsreich. So funktioniert er - und so können Sie ihn abonnieren.

Baden-Württemberg

SWR Aktuell - der Morgen in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren: Newsletter mit BW-Nachrichten am Morgen!

Sie wollen morgens auf dem neuesten Stand sein? Dann abonnieren Sie "SWR Aktuell - der Morgen in BW". Die News aus Ihrem Bundesland ganz bequem in Ihrem Mailpostfach.

Reportagen, Shorts und Erklärvideos SWR Aktuell nun mit eigenem YouTube-Kanal am Start

Ab sofort ist SWR Aktuell auch bei YouTube mit einem eigenen Kanal zu finden. Damit ist die Nachrichtenmarke des SWR künftig neben Instagram und Facebook auch auf der wichtigsten Nachrichtenplattform präsent.