Nach den Angriffen auf Israel hat vor der Synagoge in Freiburg am Montagabend eine Solidaritätskundgebung stattgefunden.

Betroffenheit nach tödlichen Angriffen

Viel Solidarität in Freiburg - OB Horn in Sorge um Israel

Der Großangriff auf Israel erschüttert die Menschen in Freiburg. Hunderte haben bei einer Kundgebung am Montagabend ihre Solidarität mit Israel gezeigt.

Rund 500 Freiburger und Freiburgerinnen solidarisierten sich nach den Angriffen der Hamas am Montagabend mit den Opfern, Verletzten, Geiseln und Angehörigen in Israel. Zur Israelitischen Gemeinde Freiburg unweit des Freiburger Münsters kamen auch etliche Politiker und Politikerinnen, darunter Oberbürgermeister Martin Horn (parteilos), Finanz- und Sportbürgermeister Stefan Breiter, Mitglieder des Gemeinderats sowie etliche weitere Teilnehmende aus der jüdischen Gemeinschaft.

Israelitische Gemeinde in Freiburg unter Schock

Die Vorsitzende der Israelitischen Gemeinde Freiburg, Irina Katz, sprach von einem großen "Schock". Man spüre die Konsequenzen hier in Freiburg. Noch immer gliedere man die ukrainisch-jüdischen Flüchtlinge ein und nun kämen die schrecklichen Nachrichten aus Israel noch dazu. Viele Gemeindemitglieder hätten Verwandte und Freunde in Israel. Manche würden ihre Angehörigen nicht erreichen und man mache sich Sorgen. Man wolle dennoch positiv denken, nach vorne schauen und man sei "sehr zufrieden, dass so viele Menschen in Freiburg gekommen sind, um sich zu solidarisieren."

Wir verstehen nicht, wie das überhaupt geschehen konnte. Wir dachten, dass Israel den stärksten Geheimdienst der Welt hat. Der Angriff konnte trotzdem über Monate hinweg vorbereitet werden.

Gemeinde hilft gestrandeten Israelis in Freiburg

Nun gelte es Betroffenen zu helfen: Einige Touristen und Geschäftsleute aus Israel seien in Freiburg gestrandet, nun wolle die Gemeinde sie schnell und unbürokratisch unterstützen, berichtete Katz. Diese Menschen würden bei Privatleuten untergebracht und versorgt werden.

Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn ist fassungslos

"Wir sind alle fassungslos, was gerade in Israel passiert", sagte Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn in seiner Rede vor der Synagoge am Montagabend. Man habe viele Freunde und Freundinnen in der israelischen Partnerstadt Tel Aviv, so Horn weiter. Das Stadtoberhaupt befürchtet weitere unzählige Opfer, weil der Krieg nun weitergehen werde. Man müsse nun Solidarität zeigen, ergänzte der 38-Jährige. Tel Aviv-Yafo ist seit 2015 Partnerstadt von Freiburg. Als Zeichen der Solidarität hat die Stadt die Flagge der Partnerstadt vor dem Rathaus gehisst.

Dass sich nun mit Lwiw und Tel Aviv zwei Freiburger Partnerstädte im Krieg befinden, macht uns traurig, zornig und lässt uns verzweifeln. Wir brauchen Frieden in der Welt.

Gemeindejubiläum der Egalitären Jüdischen Gemeinde überschattet

Eigentlich sollte der vergangene Sonntag ein Feiertag sein für die Egalitäre Jüdische Gemeinde Chawurah Gescher. Seit einem Vierteljahrhundert gibt es die Gemeinde in Freiburg. Im Historischen Kaufhaus wollten ihre Mitglieder das 25-jährige Bestehen feiern. Doch nach dem Angriff auf Israel durch die Hamas in der Nacht zum Samstag war nicht an eine Feier zu denken. Absagen wollte die Gemeinde die Veranstaltung aber nicht. Aus Trotz, wie die Vorsitzende der Egalitären Gemeinde, Cornelia Haberlandt-Krüger betont, sind sie dennoch zusammenkommen.

Die Vorsitzende der Egalitären Jüdischen Chawurah Gescher Gemeinde, Cornelia Haberlandt-Krüger, mit Rabbi Dr. Walter Rothschild auf der Feier zum 25-jährigen Bestehen.
Die Vorsitzende der Egalitären Jüdischen Chawurah Gescher Gemeinde, Cornelia Haberlandt-Krüger, mit Rabbi Walter Rothschild auf der Feier zum 25-jährigen Bestehen.

Gemeinde sammelt für Betroffene in Israel

"Wir wollen zeigen, dass wir unser Judentum leben und wir uns nicht von Terroristen klein machen lassen," sagt Cornelia Haberlandt-Krüger weiter. Die Botschaft müsse sein: "Das Volk Israel lebt". Ihre Gedanken seien jetzt bei den Soldatinnen und Soldaten, die kämpfen und bei allen, die mit Terror und Trauer konfrontiert seien. Cornelia Haberlandt-Krüger habe am frühen Samstagmorgen die Nachricht aus Israel bekommen. "Ich habe geweint", berichtet sie von dem Moment. "Wir stehen heute besonders in Solidarität mit unseren Familien und Freunden in Israel." Die Gemeinde würde die Veranstaltung nutzen, um Spenden für den Verband "Israel Movement for Reform and Progressive Judaism" zu sammeln. Damit sollen mehrere Kibbuzim in der Negev-Wüste, die unter Beschuss stehen, unterstützt werden.

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