Wieder Weihnachten in Stuttgart

Christen aus der Ukraine fehlen eigene Kirchenräume

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Es wird nochmal weihnachtlich: Am 7. Januar feiern orthodoxe Christen in der Region Stuttgart Weihnachten. Dazu gehören auch viele ukrainische Geflüchtete. Doch es fehlt ihnen an Platz.

Die Zahl der orthodoxen Christen in der Region Stuttgart wächst stetig. Seit bald zwei Jahren kommen immer mehr ukrainische Geflüchtete, darunter sind viele orthodoxe Christinnen und Christen. Doch für ihren Glauben finden sie zu wenig Räumlichkeiten.

Roman Kulchyuinsky ist orthodoxer Pater und selbst aus der Ukraine geflüchtet - zur Zeit lebt er in Kirchheim unter Teck (Kreis Esslingen). Pater Roman stammt aus Butscha in der Nähe von Kiew. In seiner Heimat ist weiterhin Krieg. Nun will er in Sicherheit ein friedliches Weihnachten feiern und zwei neue Gemeinden gründen. Orthodoxe Christinnen und Christen in der Ukraine feiern traditionell am 7. Januar Weihnachten. Manche haben schon am 25. Dezember gefeiert, viele aber halten an der Tradition aus der Heimat fest.

In einem abgelegenen Jugendheim bei Kirchheim proben Kinder und Jugendliche aus der ganzen Region für eine traditionelle Weihnachtsaufführung. Sie kommen aus der Ukraine oder haben russische Wurzeln - doch hier üben sie gemeinsam unter Anleitung von Priester Roman Kulchyuinsky. Das Jugendheim ist zu einem Begegnungsort in Kriegszeiten geworden.

Pater Roman steht vor einem abgelegenen Jugendhaus.
Der orthodoxe Pater Roman ist aus der Ukraine geflohen und will in der Region Stuttgart neue Kirchengemeinden gründen.

Niemals über Politik sprechen

"Die goldene Regel für orthodoxe Kirchen in Deutschland ist es, dass wir nicht über Politik sprechen. Das Wichtigste ist unser Glaube. Und darüber können wir reden", sagt Pater Roman Kulchyuinsky. Darin liege auch ein Heilungsprozess. Die orthodoxen Christen hoffen darauf, dass ihnen andere christliche Kirchen ihre Räume zur Verfügung stellen. Damit sie einen Ort haben, um den Glauben gemeinsam zu leben.

Jugendliche stehen im Kreis und üben für einen Tanz.
Jugendliche aus der Ukraine üben für den Weihnachtsgottesdienst in einem abgelegenen Jugendheim.

In diesem Jahr soll beispielsweise in Göppingen eine neue Gemeinde gegründet werden. Das nächste Gotteshaus ist vom Jugendheim in Kirchheim weit entfernt: die russisch-orthodoxe Kirche in Stuttgart. Der Weg ist für viele zu lang, meint Priester Roman Kulchyuinsky. Mit seinem Priesterkollegen Ilya Limberger hat er in den vergangenen Monaten in Stuttgart schon viele gemeinsame Gottesdienste abgehalten. Die Gemeinde dort habe sich gefühlt verdoppelt, meint Priester Ilya Limberger.

Gottesdienst lindert Kummer

In eine Kirche zu gehen, sei wie Magie, die einen nach Hause bringe, sagt der geflüchtete Pater Roman. "Dunkle Gedanken verschwinden dann", so Roman Kulchyuinsky. Er hofft, dass er im nächsten Jahr gemeinsam mit anderen ukrainischen Geflüchteten in eigenen Kirchenräumen singen und Weihnachten feiern kann.

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