In der Nacht auf Mittwoch besteht noch einmal die theoretische Möglichkeit, über Baden-Württemberg Polarlichter zu sehen. Allerdings sei die Chance sehr klein, sagte Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg am Dienstag dem SWR. Bereits vergangene Nacht hatten Polarlicht-Fans kein Glück. "Wir erwartet, war nichts zu sehen", so Liefke.
Trick für Polarlichter: Foto mit langer Belichtungszeit
Allein mit dem bloßen Auge wäre das Leuchten dieses Mal ohnehin nicht zu erkennen gewesen. Mit einem einfachen Trick kann man das Naturphänomen allerdings sichtbar machen. Normalerweise reiche es, ein Handy mit eingeschalteter Kamera umgedreht auf eine Außenfensterbank zu legen, erklärte Carolin Liefke; und das mit möglichst langer Belichtung. Dabei sollte es so dunkel wie möglich sein. Auch eine freie Sicht nach Norden ist wichtig.
"Auf dem Foto kommen dann meistens schon die Farben raus", so Liefke. Und das, obwohl am Himmel gar keine Farben oder nur ein farbloser Schleier zu sehen ist. Selbstverständlich gehe das auch mit einer Kamera auf einem Stativ. Wenn es Polarlichter gebe, bestünden grundsätzlich fernab der großen Städte die meisten Chancen, sie zu sehen, sagte Liefke.
Vermehrte Teilchenschauer gelangen auf die Erde Polarlichter über dem Main-Tauber-Kreis
Bei klarer Nacht sollen in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch Polarlichter über dem Main-Tauber-Kreis zu sehen sein. Alle elf Jahr kann dieses Spektakel beobachtet werden.
Ursache ist eine Sonneneruption am Sonntagnachmittag
Grund für die derzeitigen Chancen war ein "koronaler Massenauswurf" am Sonntagnachmittag. Bei der Sonneneruption wurde laut Liefke einiges an Materie ins All geschleudert. Der Großteil der Teilchen kam schon am Sonntag bei uns an. Doch einige langsamere Teilchen kämen noch nach, hieß es. Bis zur Nacht zum Mittwoch könne man Polarlichter in Baden-Württemberg darum nicht ausschließen. "Polarlichter sind immer etwas unberechenbar", erklärte die Expertin.
So hat ein Karlsruher Hobbyfotograf im vergangenen September Polarlichter fotografiert:
Verantwortlich für das oft grünliche oder rötliche Leuchten sind sogenannte Sonnenstürme. Dabei werden elektrisch geladene Teilchen von der Sonne weggeschleudert. Geschieht dies in Richtung Erde, können die Teilchen bei uns ankommen. Treten sie in die Erdatmosphäre ein, kommt es zum Leuchten.
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Liefke selbst hat schon mehrfach Polarlichter gesehen - am eindrücklichsten vor rund 24 Jahren in Schleswig-Holstein. "Da hatte man den Eindruck, der Himmel brennt knallrot".