In mehreren Bundesländern kam es in der Nacht zum Montag zu einem seltenen Naturphänomen: In Teilen Sachsen-Anhalts, Brandenburgs, Schleswig-Holsteins und Niedersachsens seien Polarlichter sichtbar gewesen, berichteten mehrere Reporter der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Auch in Karlsruhe waren die rötlichen Lichter zu sehen, wie Alexander Seiffer bemerkte. Der Hobbyfotograf konnte das Naturschauspiel auf einer Aufnahme festhalten.
Die ganze Nacht lang hat Alexander Seiffer seine Kamera vom Balkon aus den Nachthimmel über Karlsruhe fotografieren lassen - jede Minute ein Bild. Der Karlsruher begeistere sich schon seit Jahren für Natur und Himmelsphänomene.
Über eine App habe er die Mitteilung bekommen, dass in dieser Nacht Polarlichter zu sehen sein könnten. "Ich habe nicht viel erwartet außer einen leichten Schimmer am Horizont und war sehr überrascht, dass dann hohe rote Strukturen zu sehen waren."
Nach starken Sonnenstürmen auch in BW Polarlichter sichtbar
Polarlichter treten nach Angaben des Deutschen GeoForschungsZentrums (GFZ) meistens im hohen Norden zwischen dem 60. und dem 70. Breitengrad auf. Laut Miriam Sinnhuber, Gruppenleiterin am Institut für Meteorologie und Klimaforschung (IMK) in Karlsruhe, sind Polarlichter in unseren Breiten selten, aber nicht neu.
Nach starken Sonnenstürmen könne das gelegentlich vorkommen. Bei dem Naturphänomen in Karlsruhe habe es sich um rote Polarlichter gehandelt. Die seien seltener als die normalen grünen.
Laut Sinnhuber kann man Polarlichter gut prognostizieren, zumindest indirekt: Es gibt nämlich Vorhersagen für sogenannte geomagnetische Stürme, Störungen in der Magnetosphäre der Erde, die beispielsweise von Sonnenstürmen ausgelöst werden. Die Polarlichter seien ein Nebeneffekt davon. Dank solcher Vorhersagen kam auch der Karlsruher Alexander Seiffer an seine Aufnahme.