Über mehreren Orten in Baden-Württemberg waren am Donnerstagabend Polarlichter zu sehen. Das zeigen einige Fotos, die bei Social Media veröffentlicht wurden. Unter anderem teilten dort Menschen ihre Beobachtungen in Stuttgart und in umliegenden Landkreisen, in Tübingen, im Kreis Reutlingen, Kreis Calw und auch in Bad Schussenried (Kreis Biberach).
Am stärksten war das Himmelsspektakel jedoch in norddeutschen Städten wie Kiel, Hannover, Bremen, Wolfsburg, Potsdam oder Berlin zu erkennen, wie die per Social Media geteilten Fotos zeigen.
Sonne derzeit besonders aktiv
Bereits vor einer Woche hatte das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung farbenfrohe Polarlichter über Deutschland in Aussicht gestellt. Demnach seien derzeit koronale Massenauswürfe, also riesige Wolken aus Sonnenplasma, auf dem Weg zur Erde. "Wir wissen aber nicht, ob es einen direkten Treffer gibt oder einen Streifschuss", hatte der Direktor des Instituts, Sami Solanki, damals erklärt. Weiter hatte es geheißen, dass man auch bei Massenauswürfen, die sich in Richtung Erde ausbreiten, im Voraus nur sehr ungenau sagen könne, wie stark sie ausfallen oder wie schnell sie sich ausbreiten.
Erreichen die koronalen Massenauswürfe die Erde, können sie geomagnetische Stürme erzeugen. Die US-Wetterbehörde National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) hatte vor einer Woche Stürme der Kategorie G3 erwartet. Die in großen Teilen Deutschlands sichtbaren Polarlichter im Mai wurden von einem geomagnetischen Sturm der Kategorie G5 ausgelöst, der höchsten Kategorie.
In Süddeutschland schimmern Polarlichter eher rot anstatt grün
Der Sonnensturm hatte im Frühjahr in ganz Europa beeindruckende Polarlichter hervorgebracht, die zum Beispiel vom Schwarzwald aus zu sehen waren.
Die Polarlichter im Mai über Baden-Württemberg in einer Fotostrecke - auch mit Bildern, die uns unsere Nutzerinnen und Nutzer geschickt hatten:
Anders als in Norwegen, Schweden oder Alaska treten die Polarlichter in Baden-Württemberg nicht in grünen oder blauen Farben auf. Nach Angaben von Martin Federspiel vom Planetarium Freiburg ist hierzulande eher rotes Licht zu sehen.