Predigten am Ostersonntag

Kirchen in BW: Ostern ist ein Fest der Hoffnung

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Johannes Böhler
Johannes Böhler

Laut dem katholischen Erzbischof Stephan Burger ist die Osterbotschaft in einer von Krieg und Spannungen geprägten Zeit besonders wichtig. Tod und Trauer hätten nicht das letzte Wort, so die evangelische badische Landesbischöfin Heike Springhart.

In ihren Osterpredigten haben die Bischöfe der katholischen und der evangelischen Kirchen in Baden-Württemberg die Bedeutung von Ostern als Fest der Hoffnung betont. Die Botschaft von Ostern gelte auch in finsteren Zeiten.

Laut dem katholischen Freiburger Erzbischof Stephan Burger ist die Osterbotschaft gerade in einer von Krieg und gesellschaftlichen Spannungen geprägten Zeit wichtig. In seiner Predigt am Ostersonntag sagte Burger laut Mitteilung des Bistums: "Trotz so mancher Tiefschläge, die Botschaft Jesu bleibt nicht wirkungslos. Gerade, weil sich diese Welt so entwickelt, wie sie es derzeit tut, ist diese Osterbotschaft umso wichtiger und existenzieller."

Erzbischof Burger: Gesellschaft driftet immer weiter auseinander

Christen feierten ganz bewusst das Osterfest als "Fest des Lebens". Sie sollten deshalb eine dem Leben zugewandte Perspektive in die Gesellschaft tragen. "Nicht die Klage über die negativen Umstände darf unser Leben bestimmen, nein, es ist die Hoffnung und die Zusage auf Leben", sagte Burger.

Christus will, dass wir mit ihm nicht kriegstüchtig, sondern friedenstüchtig werden.

Zuvor hatte der Erzbischof in der Osternacht im Freiburger Münster zu einem friedlichen Miteinander aufgerufen. Denn die Gesellschaft drifte immer weiter auseinander - in Extreme. Ein rauer werdender Ton in der öffentlichen Debatte sei zu beobachten. Zudem distanzierte sich Burger von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius. Der SPD-Politiker hatte einen Mentalitätswechsel in der deutschen Gesellschaft hin zu einer wehrhafteren Nation gefordert und betont: "Wir müssen kriegstüchtig werden."

Erzbischof Burger sagte dazu: "Christus will, dass wir mit ihm nicht kriegstüchtig, sondern friedenstüchtig, friedenstauglich werden und wir durch unser Leben und Handeln diesem Frieden dienen." Burger fügte hinzu: "Eine Politik der Abschreckung kann und mag zu Zeiten hilfreich sein, sie ist aber nie der Weisheit letzter Schluss."

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Bischof Gohl: Leben ist ein Geschenk Gottes

Der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Ernst-Wilhelm Gohl, betonte in seiner Predigt in der Stuttgarter Stiftskirche die Heiligkeit menschlichen Lebens. Eine Gesellschaft, die meine, sich selbst das Leben zu verdanken, und die entscheiden wolle, was lebenswertes Leben sei, "die vergisst, dass Leben unverfügbares Geschenk Gottes ist", sagte Gohl laut einer Mitteilung in seiner Predigt am Sonntag. Solch eine Gesellschaft verliere am Ende die Ehrfurcht vor dem Leben.

Ostern wische den Karfreitag mit dem Kreuzestod von Jesus Christus nicht weg, betonte der Bischof. "Ostern ist aber die Verheißung, dass ich in den finsteren Tälern meines Lebens nicht weiter allein gehen muss."

Tod und Trauer haben nicht das letzte Wort.

Die badische Landesbischöfin Heike Springhart ermunterte in einer zu Ostern verbreiteten Botschaft dazu, Augen und Ohren zu öffnen angesichts der Gewalt in der Welt und dem Leid der Menschen. "Tod und Trauer haben nicht das letzte Wort", sagte sie. In diesem Jahr sei die Sehnsucht nach einer Überwindung der todbringenden Mächte besonders stark. Karfreitag sei nicht das Ende, betonte Springhart. "An Ostern wird gefeiert, dass das Unwahrscheinliche möglich wird." Gott befreie die Menschen aus den Gräbern der Verzweiflung und des Schmerzes. "So unwahrscheinlich es ist: Christus ist auferstanden! Wahrhaftig auferstanden", erklärte die Landesbischöfin.

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