In Baden-Württemberg haben sich am Wochenende viele Menschen an Ostermärschen beteiligt. Demonstrationen der Friedensbewegung gab es unter anderem in Stuttgart, Ulm, Mannheim und Heidelberg. Ein Sprecher des Netzwerks Friedenskooperative sprach am Ostermontag von einer moderaten Steigerung der Teilnehmerzahlen. Er führte dies nicht zuletzt auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zurück.
In Mannheim und Heidelberg schätzte die Polizei die Teilnehmerzahl auf jeweils rund 250 Menschen, was sich in etwa mit den Angaben der Organisatoren deckte. Der laut Friedenskooperative größte Marsch in Baden-Württemberg fand mit rund 3.000 Menschen in Stuttgart statt. Das seien etwa 500 Menschen mehr gewesen als im Vorjahr, sagte der Sprecher. Zum zentralen Ostermarsch in Stuttgart hatten neben dem Friedensplenum auch die Gesellschaft Kultur des Friedens und die Informationsstelle Militarisierung aus Tübingen eingeladen. Auftakt für die Stuttgarter Friedensdemo war eine Kundgebung am Europäischen Kommando der USA (EUCOM) in Stuttgart-Vaihingen. Der eigentliche Ostermarsch führte auf den Stuttgarter Schlossplatz, wo die Abschlusskundgebung stattfand. Auf SWR-Anfrage sprach die Polizei von rund 1.500 Teilnehmenden "in der Spitze".
Ostermarsch in Ulm führt an Rüstungsfirmen vorbei
Für Ellwangen (Ostalbkreis) und Ulm nannte der Sprecher der Veranstalter je 300 Demonstrantinnen und Demonstranten. In Ulm startete der Ostermarsch am Samstag am Weststadthaus, in der Nähe der Firmen HENSOLDT, Airbus DS und MBDA. Dass der Demonstrationszug an diesen Firmen vorbeizog, begründete Veranstalter und Friedensaktivist Rainer Schmid so: "Wegen des 100-Milliarden-Aufrüstungs-Programms knallen dort in den Chef-Etagen die Sektkorken." Der Ulmer Ostermarsch fand sein Ende am Hans-und-Sophie-Scholl-Platz.
Forderung nach Friedensverhandlungen
In Freudenstadt kamen demnach 100 Demonstrierende zusammen. Im Zentrum vieler Aktionen stand die Forderung, die Bundesregierung müsse sich mehr für Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland sowie für einen sofortigen Waffenstillstand einsetzen.
Solidarität mit Kriegsopfern
In einer Mitteilung des Friedensnetzes hieß es weiter: "Wir lehnen Krieg als Mittel der Politik ab und verurteilen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, der seit dem 24. Februar 2022 zu unzähligen Toten und Verletzten sowie zu Millionen Geflüchteten geführt hat. Unser Mitgefühl und unsere Solidarität gelten allen Opfern dieses Krieges und aller anderen Kriege, die in Vergessenheit geraten sind."
Zeichen für Frieden Ostermarsch in Heidelberg: 250 Menschen beteiligen sich
Etwa 250 Menschen haben sich beim Ostermarsch am Karsamstag in Heidelberg für Frieden eingesetzt. Dabei wurde auch ein Stopp der Waffenlieferungen an die Ukraine gefordert.
Ostermärsche auch im Zeichen der Klimakrise
Kriege und Aufrüstung bedeuteten auch Rückschläge im Kampf gegen die Klimakrise, so die Organisatoren. Ein "Nein zur 'Zeitenwende' und Aufrüstung" sei das Anliegen der Ostermärsche. Sicherheit könne nicht gegeneinander, sondern nur gemeinsam erreicht werden. Die ersten Ostermärsche in Baden-Württemberg hatten bereits am Gründonnerstag in Freiburg und am Karfreitag in Biberach stattgefunden.
Märsche in Baden-Württemberg bis Ostermontag
Am Ostermontag fanden weitere Veranstaltungen in der Tradition der Ostermärsche statt, darunter der Internationale Bodensee-Friedensweg im schweizerischen Heiden und ein Ostermarsch in Müllheim im Markgräflerland.