Ansammlung von Menschen mit verschiedenen politischen Forderungen zu Frieden

Tradition der Friedensbewegung

Ostermärsche für Frieden in Südbaden gestartet

Stand
Autor/in
Maya Rollberg

Der Freiburger Ostermarsch stand im Zeichen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Am Gründonnerstag demonstrierten knapp 200 Menschen in der Innenstadt für Frieden.

Unter dem Slogan „Die Waffen nieder! Kriege beenden! Den Frieden gewinnen!“ hat am Gründonnerstag der erste Ostermarsch in Südbaden auf dem Platz der Alten Synagoge in Freiburg stattgefunden. Das Freiburger Friedensforum hatte gemeinsam mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund und der Gewerkschaft ver.di zur Versammlung aufgerufen und unter anderem einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine gefordert. Außerdem setze man sich für die Verfolgung von Kriegsverbrechen, den Abzug von Atomwaffen, den Stopp der Nato-Osterweiterung und gegen Waffenlieferungen in Kriegsgebiete ein, hieß es von den Veranstaltern. Auch andere regionale Bündnisse hatten sich an dem Aufruf beteiligt. Der Vorsitzende der deutschen Friedensgesellschaft Jürgen Grässlin sprach trotz akutem Hexenschuss auf der Kundgebung, um sich für ein schärferes Rüstungsexportgesetz einzusetzen.

Friedensaktivist Jürgen Grässlin im Interview mit SWR-Reporterin Suse Kessel:

Gegen Waffenlieferungen, für Verhandlungen

Der Aufruf zu Frieden und zu Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine wurde bei dem diesjährigen Ostermarsch vor allem von den Gewerkschaften und Bündnissen wie der Nichtregierungsorganisation attac oder den Naturfreunden unterstützt, einem Freizeitverband für Umweltschutz.

So hatte beispielsweise Franziska Pfab, Jugendsekretärin der Gewerkschaft ver.di in Südbaden, bei der Kundgebung angeregt, unter dem Begriff Sicherheit nicht Waffenlieferungen, sondern sichere Fluchtwege, sicheren Wohnraum und sichere Arbeitsbedingungen zu verstehen.

junge Frau steht auf einer Bühne bei einer Kundgebung
ver.di Jugendsekretärin Franziska Pfab spricht auf der Kundgebung vom Ostermarsch in Freiburg

"Die Gewerkschaften fordern, dass es Gespräche geben muss, da wir durch immer weiteres Aufrüsten den Krieg nicht beenden."

Abgrenzung von der Querdenker-Szene in Freiburg

Auch die Querdenker-Szene hatte zuletzt ähnliche Forderungen nach Frieden gestellt. Von Gruppen, die der Querdenken-Bewegung nahestehen, wollten sich die Veranstalter des Ostermarsches indes klar abgrenzen. So hatte das Freiburger Friedensforum das Bündnis "FreiSein Freiburg" explizit von der Veranstaltung ausgeschlossen und Mitglieder dazu aufgefordert, die Kundgebung zu verlassen.   Veranstalterin Claudia Meissner vom Deutschen Gewerkschaftsbund Freiburg begründete den Ausschluss damit, dass rechtsnationale Anschauungen in der Friedensbewegung keinen Platz hätten.

"Wir stehen für internationale Solidarität und für Diversität. Deswegen treten wir allen politischen Vereinnahmungsversuchen von Rechtsextremen entgegen."

Menschen mit Fahnen und Bannern laufen durch die Freiburger Innenstadt
Demonstrierende laufen zum Ostermarsch durch die Bertoldstraße in Freiburg

Tradition der Ostermärsche

Der erste Ostermarsch fand 1958 in Großbritannien statt, zwei Jahre später gab es den ersten Ostermarsch in Deutschland. Gemeinsam für den Frieden auf die Straße zu gehen, war vor allem während des Kalten Krieges vielen ein Bedürfnis. Nach dessen Ende verloren die Ostermärsche zunächst an Bedeutung. In Anbetracht des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wurde seit vergangenem Jahr wieder vermehrt zu Ostermärschen aufgerufen.

Weitere Ostermärsche sind in der Region unter anderem am Samstag in Offenburg und am Montag im Markgräflerland geplant.

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