10 bis 15 Windkraftanlagen geplant

Windräder auf dem Lammerskopf: Heidelberg und Schönau wollen profitieren

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Christian Scharff
Christian Scharff

Auf dem Lammerskopf zwischen Heidelberg-Ziegelhausen und Schönau sollen 10 bis 15 Windräder entstehen. Die Städte Heidelberg und Schönau versuchen, von dem Projekt zu profitieren.

Der Lammerskopf liegt zwar auf den Gemarkungen Schönau und Heidelberg, die Städte haben aber kein Eigentum an der Fläche. Die Flächen gehören überwiegend dem Land Baden-Württemberg und werden von der Forst Baden-Württemberg (Forst BW) verwaltet. Das Land plant dort den Bau von Windkraftanlagen. Auch, weil es durch das Wind-an-Land-Gesetz des Bundes dazu getrieben wird. Ziel ist es, sich von fossilen Brennstoffen unabhängiger zu machen.

Auf dem Lammerskopf bei Heidelberg sollen 10 bis 15 Windkraftanlagen entstehen
Die Karte der Forst BW auf Grundlage von Messungen der Landesanstalt für Umwelt zeigt die Windhöffigkeit auf dem Lammerskopf.

Kritik gibt es, weil es sich beim Lammerskopf um ein FFH-Gebiet (Fauna-Flora-Habitat-Gebiet) handelt. Für die Windkraftanlagen muss Wald gerodet werden. Die Umweltschutzorganisation BUND lehnt deshalb den Bau der Windräder dort ab.

Druck durch Wind-an-Land-Gesetz

Das Wind-an-Land-Gesetz ist am 1. Februar 2023 in Kraft getreten und verpflichtet das Land Baden-Württemberg, mittelfristig 1,8 Prozent der Landesfläche für den Bau von Windrädern zur Verfügung zu stellen. Sollte das nicht gelingen, herrscht dort Planungsrecht, wo Windanlagen gebaut werden können. Die Regionalverbände stehen also unter Druck, Flächen auszuweisen. Die Städte und Gemeinden können die Ansiedlung von Windkraft demnach am Ende nicht verhindern, sondern im besten Fall nur steuern, wo die Anlagen stehen.

Eigenes Konsortium soll Gewinne sichern

Im Fall Lammerskopf können Heidelberg und Schönau (Rhein-Neckar-Kreis) keine Einnahmen aus der Verpachtung der Flächen erwarten, weil sie ihnen nicht gehören. Also wollen sie mit einem eigenen Konsortium aus den Stadtwerken Heidelberg und den Energiegenossenschaften Starkenburg, Kraichgau und Heidelberg zum Zug kommen. Heidelberg und Schönau möchten verhindern, dass die Gewinne aus der Energieerzeugung aus der Region in Konzernkassen abfließen. Wenn das heimische Konsortium die Windräder baut und betreibt, gäbe es langfristig Geld aus der Erzeugung der Windenergie für die Stadtkassen.

Auf dem Lammerskopf zwischen Schönau und Heidelberg sollen 10 bis 15 Windräder entstehen
Die Informationsveranstaltung der Stadt Heidelberg, der Forst BW sowie der Energiegenossenschaften in der Steinbachhalle in Heidelberg-Ziegelhausen war sehr gut besucht. Über 300 Bürgerinnen und Bürger waren gekommen

Sonderausschreibung kam nicht zustande

Unklar ist noch, wer das Projekt umsetzen darf. Eine Sonderausschreibung mit Bevorzugung des heimischen Konsortiums ist nicht zustande gekommen. Bau und Betrieb der Windräder werden nun normal von der Forst BW ausgeschrieben. Das Gebiet rund um den Lammerskopf ist nach Untersuchungen der Landesanstalt für Umwelt windreich und ist damit attraktiv für Investoren.

Kriterien für Ausschreibung geändert

Michael Thies von der Forst BW informierte in der jüngsten Informationsveranstaltung in Heidelberg-Ziegelhausen, dass die Bewertungskriterien der Ausschreibung leicht verändert worden seien. Das rein Finanzielle, also wie viel die Forst BW an Pacht einnehmen kann, soll bei der Entscheidung nur noch zu 60 Prozent berücksichtigt werden statt vorher zu 70 Prozent.

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