Jetzt sollen es sogenannte Saufänge richten: Die baden-württembergische Landesregierung hat an strategischen Punkten im Staatswald feste Zäune bauen lassen, um die Afrikanische Schweinepest (ASP) endlich eindämmen zu können. Die Saufänge, heißt es in einer Mitteilung, seien der nächste Schritt in der Seuchenbekämpfung. In Mosbach (Neckar-Odenwald-Kreis) wurden sie jetzt platziert.
Wildschweindichte soll zurückgehen
Diese Fallen sollen dazu beitragen, die Wildschweindichte deutlich abzusenken. Dadurch verringere sich das ASP-Risiko, so das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR). Diese Fallen seien eine bewährte Maßnahme der Seuchenbekämpfung, die bereits im europäischen Ausland sowie in den Ländern Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sowie auch in Hessen zur ASP-Bekämpfung zum Einsatz komme. In Baden-Württemberg bislang noch nicht. Das ändert sich jetzt. Im Kontext solcher Systeme geht es immer um die Frage des Tierwohls - auch das kranker Wildschweine.
Im Fall von Afrikanischer Schweinepest sei der Einsatz von Saufängen nach den Vorschriften zur Seuchenbekämpfung der EU obligatorisch und ein wichtiges Mittel der Tierseuchenbekämpfung, heißt es in der Mitteilung weiter.
Rhein-Neckar-Kreis, Mannheim und Heidelberg betroffen
Die bisherigen Ausbrüche der ASP in Hessen und Rheinland-Pfalz wirken sich vor allem auf den Norden Baden-Württembergs aus. Insbesondere der Rhein-Neckar-Kreis und die Städte Mannheim und Heidelberg sind betroffen. Im August war ein krank erlegtes Wildschwein in Baden-Württemberg positiv auf das ASP-Virus getestet worden. Seitdem, heißt es von Seiten des Ministeriums, laufen die Maßnahmen zur Eindämmung der Seuche auf Hochtouren. Im Rhein-Neckar-Kreis, Mannheim und Heidelberg gibt es Sperrzonen. Allgemeinverfügungen sind erlassen worden.
Offener Brief an Hessisches Landwirtschaftsministerium Jäger aus BW: "Ruhende Jagdreviere sind Zuchtbetriebe der Afrikanischen Schweinepest"
Ein Jäger aus Baden-Württemberg hat sich in einem Offenen Brief an den hessischen Landwirtschaftsminister gewendet. Darin kritisiert er den Umgang mit der Afrikanischen Schweinepest.
Bislang werden vor allem Elektro- aber auch feste Zäune eingesetzt, um breite Wanderungen der Wildschweine zu verhindern. Jäger kritisieren zum Teil, dass die bisherigen Maßnahmen nicht effektiv genug sind. Spezialisten suchten bislang unter anderem mit Drohen und Suchhunden Wildschweinkadaver.