Nachdem Sahra Wagenknecht im Oktober aus der Linken ausgetreten ist und bereits im September ein Verein am Mannheimer Amtsgericht als mögliche Vorstufe einer neuen Partei gegründet worden ist, sieht der Mannheimer Politikwissenschaftler von der Universität Mannheim, Thomas König, gute Chancen auf Erfolg einer neuen Wagenknecht-Partei. Aktuell sortiert sich die Linke bei ihrem ersten Parteitag, nachdem sie die Selbstauflösung der Linksfraktion beschlossen hat.
König: "Zeitpunkt der Parteigründung gut gewählt"
Weil Wahlen in Baden-Württemberg anstehen, sei der Zeitpunkt der Parteigründung gut gewählt, so König gegenüber dem SWR. Auch sieht er Potential bei einer möglichen Wählerschaft in Baden-Württemberg, denn: Eine Wagenknecht-Partei würde vor allem Wählerinnen und Wähler des linken und rechten Spektrums ansprechen. Und in Baden-Württemberg gebe es "eine breite Wählerschaft" mit einer "hohen Querdenker- und Reichsbürgerszene", so König weiter.
Wovon ist Erfolg von möglicher Wagenknecht-Partei abhängig?
Es gehe jetzt vor allem darum, wie Sahra Wagenknecht ihre Themen präsentiert. Auch hänge es von den anderen Parteien und ihren Einschätzungen - vor allem bei den Themen Krieg und Krisen - ab. "Solange die nicht eine positive Zukunft aufzeigen können, haben es solche Akteure wie Frau Wagenknecht einfach", analysiert König.
Besonderheit Mannheim sei die geschwächte AfD
Da die AfD in Mannheim aktuell wegen persönlichen Streitigkeiten "brachliege" und bei den letzten Wahlen keine guten Ergebnisse erreicht habe, so König, "könnte eine Wagenknecht-Partei auch hier Erfolg haben".
Wagenknecht bestätigt Pläne für Parteigründung Keimzelle von neuer Sahra-Wagenknecht-Partei in Mannheim?
Im Vereinsregister des Mannheimer Amtsgerichts steht seit 26. September ein Verein, der die Keimzelle einer neuen Sahra-Wagenknecht-Partei sein könnte. Warum ausgerechnet Mannheim?
Ende September hatten Unterstützer von Sahra Wagenknecht den Verein "BSW - für Vernunft und Gerechtigkeit" am Amtsgericht Mannheim ins Leben gerufen, der die Keimzelle einer neuen Wagenknecht-Partei sein könnte.