Teilnehmer der Monnem Pride 2024

Rund 15.000 Menschen feiern - Angriff am Rand der Veranstaltung

Monnem Pride: Queere Community in Mannheim setzt Zeichen gegen Ausgrenzung

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Linda Rodriguez
SWR Aktuell, Logo
Monika Regelin

Die queere Community und Unterstützer haben in Mannheim gefeiert. Sie demonstrierten für Vielfalt, gegen Hass und Rechtsextremismus. Am Rand gab es einen Angriff.

Gemeinsam haben lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und andere Menschen aus der queeren Community am Samstag gefeiert. Sie wollten damit ein Zeichen setzen für Vielfalt und gegen Ausgrenzung. Rund 7.000 Menschen haben laut Polizei an der Parade teilgenommen, rund 8.000 haben ihnen zugejubelt und mitgefeiert.

Angriff auf schwules Paar

Ein homosexuelles Paar ist in der Nähe der Kurpfalzbrücke angegriffen worden. Die beiden 30 und 50 Jahre alten Männer waren laut Veranstalter auf dem Rückweg von der "Monnem Pride".

Die Polizei bestätigt, dass ein unbekannter Mann einen 50-Jährigen plötzlich mit der Faust ins Gesicht geschlagen habe. Er kam mit Verdacht auf ein Schädel-Hirn-Trauma ins Krankenhaus. Auch sein 30 Jahre alter Partner sei ins Gesicht geschlagen worden. Der Täter entkam unerkannt, die Polizei sucht Zeugen.

Die Organisatoren der Monnem Pride sprechen einem queerfeindlichen Angriff. Die Betroffenen hätten ihnen gegenüber sogar von drei Angreifern gesprochen. Das 50-jährige Opfer sei noch im Krankenhaus, sein Partner leicht verletzt. Nach dem Vorfall habe es auch andere Berichte über verbale Angriffe gegeben.

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Erstmals auch die Kirchen mit dabei

Das Motto in diesem Jahr war "Zusammen eins". Zur Demo durch die Mannheimer Innenstadt hatten sich 45 Gruppen angemeldet. Zum ersten Mal waren beide christlichen Kirchen mit dabei. Ihre Botschaft: Liebe tut der Seele gut.

Ich laufe hier mit, um ein Zeichen zu setzen, dass man queer und christlich sein kann. Und einfach, um Offenheit zu zeigen

Klares Zeichen gegen Rechts

Laut einer Mitteilung des Veranstalters ist die Monnem Pride in diesem Jahr sehr von der politischen Lage geprägt. In Sachsen, Thüringen und Brandenburg stehen Landtagswahlen an, bei denen Erfolge der AfD erwartet werden.

Die queere Community will ihre Haltung gegen rechtsextreme Parteien klar zum Ausdruck bringen. Sie seien darauf aus, mit Hass, Hetze und Gewalt die Gesellschaft zu spalten und wollten so demokratische Grundwerte abschaffen. Auch Stadtverwaltung, Hochschulen, medizinische Einrichtungen, Unternehmen und politische Gruppen beteiligten sich an der Demo.

OB Christian Specht (CDU) bei der Monnem Pride
OB Christian Specht (CDU) bei der Monnem Pride

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