Ein Ausweisdokument mit der Aufschrift "Aussetzung der Abschiebung (Duldung)"

FDP-Anfrage: Innenministerium legt Zahlen vor

Rund 2.300 Ausreisepflichtige in der Rhein-Neckar-Region

Stand

In der Metropolregion Rhein-Neckar leben rund 2.300 Personen, die nach dem Aufenthaltsgesetz ausreisepflichtig sind. Das teilte jetzt das Innenministerium mit.

In der Rhein-Neckar-Region leben etwa 2.300 Personen, die nach dem Aufenthaltsgesetz eigentlich ausreisepflichtig sind. Das geht aus einer Antwort des baden-württembergischen Innenministeriums auf eine FDP-Anfrage im Landtag hervor. Die FDP wollte von der Landesregierung wissen, wie viele Ausländer in der Region leben, die eigentlich ausreisepflichtig sind. Das Innenministerium lieferte jetzt die Zahlen zum Stichtag 31. Juli 2024. Die Zahl bezieht sich auf Mannheim, Heidelberg, den Rhein-Neckar-Kreis und den Neckar-Odenwald-Kreis.

Allein im Rhein-Neckar-Kreis und den dazugehörigen Städten waren demnach Ende Juli rund 1.200 Personen registriert, die eigentlich ausreisen beziehungsweise abgeschoben werden müssten. In Mannheim sind es rund 600 Personen, in Heidelberg 284, im Neckar-Odenwald-Kreis etwa 220. Das Ministerium weist darauf hin, dass diese Personen geduldet werden, wenn es nicht möglich ist, sie zeitnah abzuschieben. Zu den möglichen Gründen dafür äußert sich das Ministerium nicht.

Behörde nennt Gründe, die eine Abschiebung verhindern

Nach Angaben des Landratsamts in Mosbach (Neckar-Odenwald-Kreis) gibt es in den meisten Fällen triftige Gründe, warum eine Abschiebung nicht vollzogen wird (siehe Infobox am Ende des Artikels). Um die freiwillige Rückkehr zu unterstützen, arbeitet etwa der Neckar-Odenwald-Kreis mit Rückkehrberatungen zusammen. Denn die Abschiebeentscheidung liegt nicht beim Kreis, sondern beim zuständigen Regierungspräsidium.

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Die Frage der Landtags-FDP, ob sich möglicherweise sogenannte Gefährder unter den Personen befinden, wollte das Innenministerium unter Hinweis auf mögliche laufende Ermittlungen nicht beantworten. Auch aus welchen Ländern sie kommen, steht nicht in der Antwort des Ministeriums. Eine so aufgeschlüsselte Darstellung der Fallzahlen sei mit einem vertretbaren Verwaltungsaufwand nicht zu leisten, heißt es in der Antwort des Ministeriums auf die Anfrage. Die FDP fordert unter anderem Leistungskürzungen für geduldete Ausreisepflichtige, schnellere Abschiebungen und eine stärkere Begrenzung der Zuwanderung.

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