Es sind beklemmende Szenen: In dem Video-Interview, das der SWR mit ihm am Freitagvormittag geführt hat, wirkt der Mannheimer Unternehmer Reza Shari erschöpft und bedrückt. Vor drei Monaten wurde er nach der Einreise in den Iran festgenommen. Der Vorwurf: Kritik an der iranischen Regierung. Er sei als Anführer regimekritischer Proteste tätig gewesen. So geht es aus einem Video hervor, das der Iran veröffentlicht hatte.
Er sei vorübergehend im Teheraner Evin-Gefängnis inhaftiert gewesen und nun auf Kaution frei, sagte Shari dem SWR. Das Verfahren sei noch nicht abgeschlossen, deshalb könne er sich inhaltlich nicht weiter dazu äußern. Wo genau er sich aufhält, dürfe er ebenfalls nicht sagen.
Reza Shari werden "Handlungen gegen das Regime" vorgeworfen
Es gehe ihm "den Umständen entsprechend gut", sagte Shari. Mental und psychisch sei er aber "noch nicht auf der Höhe, aber es geht". Man habe ihm vorgeworfen, "Handlungen gegen das Regime" getätigt zu haben, Einzelheiten dürfe und wolle er nicht nennen.
Seine Familienangehörigen im Iran seien sehr besorgt um ihn und unterstützten ihn, andere würden den Kontakt zu ihm allerdings meiden.
Verfahren gegen Reza Shari im Iran noch nicht rechtskräftig abgeschlossen
Wie es weitergeht, scheint in diesem Fall völlig offen. Das Verfahren gegen ihn sei in der Schwebe, ein rechtskräftiges Urteil gebe es noch nicht, so Shari. Zur Frage, ob er in Kontakt mit der deutschen Botschaft oder dem Auswärtigen Amt stehe, könne er sich nicht äußern. Von dort heißt es, die Berichte über seinen Fall seien dem Auswärtigen Amt bekannt.
Zurückkehren in seine Heimat Deutschland würde er "am liebsten gestern", sagt Shari. Ob und wann das möglich ist, hänge von der iranischen Regierung bzw. dem Justizsystem ab. Er hoffe auf Gnade und bitte auch darum, begnadigt zu werden.
Der 48-jährige Deutsch-Iraner Reza Shari betreibt einen Schönheitssalon in der Mannheimer Innenstadt. Er war in den vergangenen Jahren immer wieder im Iran. Dort sind wichtige Partner für ihn im Zusammenhang mit seinem Beauty-Salon im Mannheim. Bei seiner jüngsten Reise wollte er nach eigenen Angaben auch Familienmitglieder besuchen.