Vor zehn Jahren ist die junge Austauschstudentin Gabriele Z. in Mannheim getötet worden. Zum Gedenken fand an der Universität Mannheim am Mittwochnachmittag eine öffentliche Schweigeminute statt.
Gabriele Z. kam für ihr Psychologiestudium nach Mannheim
Die damals 20-Jährige war für ihr Psychologiestudium aus Litauen nach Mannheim gekommen. In der Nacht vom 3. Oktober auf den 4. Oktober 2013 war sie von einem ihr unbekannten Mann auf dem Heimweg überfallen, erdrosselt und vergewaltigt worden. Der Rektor der Universität Mannheim Thomas Puhl erinnert sich daran, wie fassungslos die Tat die Ganze Stadt gemacht hat.
Dass so etwas passieren kann, hat sich niemand vorstellen können in einer Stadt, die voller Lebensfreude steckt und total international aufgestellt ist.

Maßnahmen nach der Tat
Danach hat sich viel getan in Mannheim, sagt Polizeipräsident Siegfried Kollmar. Er war damals Leiter der Kriminalpolizei in Heidelberg. Nach der Tat seien viele Präventionsmaßnahmen umgesetzt worden. Man habe dunkle Stellen besser beleuchtet und ein Frauennachttaxi eingerichtet, sowie Verhaltenstipps und -trainings durchgeführt.
Es war eine sehr brutale Straftat. Wenn ein junger Mensch nach Deutschland kommt, um hier die Basis seiner Zukunft zu legen, hat das eine besondere Tragik.
Gedenkstätte erinnert an Gabriele Z.
Siegfried Kollmar ist auch zweiter Vorsitzender des Vereins Sicheres Mannheim "SiMa", der Spenden für die Umgestaltung des Tatorts gesammelt hatte. Seit 2020 erinnert eine bunte Gedenkstätte unter der Brücke an Gabriele Z..
Der Ort wurde insgesamt heller gemacht und als Gedenkstätte ausgerichtet und jeder kann dort dem Mädchen ein, zwei Minuten gedenken.

Auch die Universität hat Maßnahmen für mehr Sicherheit umgesetzt, sagt der Rektor der Universität Mannheim Thomas Puhl. Gebüsche wurden zurückgeschnitten, neue Beleuchtung geschaffen und Selbstverteidigungskurse angeboten. Nach der Tat habe man vor allem die Eltern ausländischer Studierender beruhigen müssen, sagt Puhl. Doch all das könne keine letzte Sicherheit schaffen. Man müsse achtsam bleiben und aufeinander aufpassen, so der Rektor gegenüber dem SWR.
Mörder bekommt die Höchststrafe
Der Mord an Gabriele Z. passierte im Bereich unter der Kurt-Schumacher-Brücke im Mannheimer Stadtteil Jungbusch. Der Täter, ein damals 41 Jahre alter Familienvater, bekam die Höchststrafe, die an deutschen Gerichten verhängt werden kann: Lebenslänglich mit anschließender Sicherungsverwahrung. Die DNA-Spuren am Tatort hatten mit dem Genmaterial des Mannes übereingestimmt. Dem 41-Jährigen wurden neben dem Mord an Gabriele Z. auch zwei weitere Überfälle an Frauen in Speyer und Grünstadt angelastet.