Über 800 Menschen haben laut Polizei am Sonntagnachmittag auf dem Marktplatz in der Mannheimer Innenstadt eine Mahnwache abgehalten. Sie bildeten eine Menschenkette. Das Motto: "Zusammenhalt gegen Gewalt, Hass und Hetze".
Nach Messerattacke: Über 800 Teilnehmende bilden Menschenkette
Mit der Menschenkette in der Innenstadt wollten die Mannheimerinnen und Mannheimer nach Angaben der Veranstalter ein Zeichen setzen. Initiiert wurde die Mahnwache von einem überparteilichen Bündnis. Konkreter Anlass war eine Versammlung der Jungen Alternative (JA) Baden-Württemberg, ebenfalls auf dem Marktplatz. Dort fanden sich laut Polizei rund 150 Menschen ein.
Ihr Motto "Remigration hätte diese Tat verhindert". Die JA Baden-Württemberg wird vom Landesverfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall beobachtet. Das Bundesamt für Verfassungsschutz stuft die JA als "gesichert rechtsextremistische Bestrebung" ein. Erst im Februar hatte das Kölner Verwaltungsgericht diese Einstufung für rechtens erklärt und eine Klage der AfD dagegen abgewiesen. Die Stimmung vor Ort in der Mannheimer Innenstadt war am Sonntagnachmittag aufgeheizt, Mitglieder der linksextremistischen Antifa waren ebenfalls zum Marktplatz gekommen und störten die Rede eines AfD-Vertreters.
Angreifer immer noch nicht vernehmungsfähig
Nach der Messerattacke auf dem Mannheimer Marktplatz ist der Angreifer weiterhin nicht vernehmungsfähig. Das Motiv sei nach wie vor unklar, sagte eine Sprecherin des Landeskriminalamts Baden-Württemberg am Sonntag. Bei dem Angriff während einer Veranstaltung der islamkritischen Bürgerbewegung Pax Europa (BPE) hatte der in Afghanistan geborene Mann am Freitag mehrere Menschen verletzt, darunter einen Polizisten lebensgefährlich. Die Polizei stoppte den 25-Jährigen durch einen Schuss. Er musste im Anschluss operiert werden. Der Polizist starb am Sonntag, wie das Innenministerium am Sonntagabend dem SWR bestätigte.
Motiv und Planung der Tat weiter unklar
Nach dem Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen und einer Hausdurchsuchung sind dessen Motiv und auch die Planung der Tat immer noch unklar. Ihm wird versuchter Mord zur Last gelegt. Das hatten die Staatsanwaltschaft Karlsruhe und das LKA Baden-Württemberg bereits am Samstag mitgeteilt. Bislang war er nicht polizeibekannt, hatte mit seiner Frau und zwei Kindern in Heppenheim (Kreis Bergstraße) gelebt.