Die Saalbachniederung gilt als eine der größten unzerschnittenen Naturräume in Nordbaden und ist für den Vogelzug von enormer Bedeutung. Weil zu dem Schutzgebiet auch ein Stück Wald gehört, hatte vor allem der baden-württembergische Forstminister Peter Hauk (CDU) lange Zeit Bedenken.
Forstminister Hauk gibt grünes Licht für Saalbachniederung
Diese Bedenken konnten mit einem Kompromiss ausgeräumt werden. Laut Regierungspräsidium Freiburg, bei dem die Landesforstdirektion angesiedelt ist, soll die Saalbachniederung ein kombiniertes Natur-Landschafts- und Waldschutzgebiet werden. Die Rede ist dabei von einem Schonwald nicht von einem Naturschutzgebiet in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kieswerk in Forst (Landkreis Karlsruhe). Das eigentliche Naturschutzgebiet Saalbachwiesen umfasst dabei 466 Hektar.
Naturraum ist Refugium für seltene Vögel und Pflanzen
Umweltschützer und Vogelfreunde haben gemeinsam mit den umliegenden Kommunen schon seit Jahren einen Schutzstatus für die Saalbachniederung gefordert. Sie sei ein Juwel, ein Refugium für viele seltene und bedrohte Pflanzen und ein wichtiger Lebensraum für seltene Vögel. Bis zu 360 gefährdete Arten, die auch auf den Roten Listen des Landes für besonders gefährdete Tiere und Pflanzen geführt werden, finden in den Saalbachniederungen ein Zuhause. Dazu kommen viele Zugvögel, die auf ihrer Reise in den Süden regelmäßig Station in der Saalbachniederung machen.
Nachdem die Feuchtwiesen zunächst den bis vor wenigen Jahren ebenfalls gefährdeten Weißstörchen als Lebensraum dienten, kamen mit der fortschreitenden Renaturierung der Wiesen viele neue Arten hinzu. Darunter finden sich viele Strandläuferarten, seltene Meisen, Sumpfhühner, Weihe und Fischadler, aber auch Schwalben, Enten und Gänse in großer Artenvielfalt.
NABU setzte sich für Saalbachnierderung ein
Eine der treibenden Kräfte für die Renaturierung der Saalbachniederung ist der Naturschutzbund Deutschland (NABU) in Hambrücken und sein Gründer Franz Debatin. Seit über 30 Jahren kämpfen er und seine Mitstreiter für die Saalbachniederung. Erste Idee für ein Schutzgebiet kamen sogar schon in den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts auf.
Für ihr Engagement wurden Debatin und der NABU Hambrücken wiederholt mit den Naturschutzpreis des Landes ausgezeichnet. Neben den vielen seltenen Vogelarten finden sich in den Wiesen zwischen Karlsdorf und Hambrücken aber auch ettliche gefährdete Pflanzen und Insekten.
Zoo Karlsruhe fördert Saalbachniederung
Auch der Karlsruher Zoo hat die Einzigartigkeit der Saalbachniederung erkannt und fördert das Gebiet seit zwei Jahren mit jährlich 10.000 Euro. Gemeinsam mit dem NABU Hambrücken setzt sich der Karlsruher Zoo für eine weitere Vergrößerung der Feuchtwiesen ein.