Demo wurde aufgezeichnet

Karlsruhe: Mehr als 400 Teilnehmer bei pro-palästinensischer Kundgebung

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Mathias Zurawski
Mathias Zurawski
Greta Hirsch
SWR-Redakteurin Greta Hirsch Autorin Bild

Mehr als 400 Menschen haben sich am Freitagabend an einer pro-palästinensischen Demonstration auf dem Karlsruher Marktplatz beteiligt. Die Kundgebung verlief friedlich.

Bei einer pro-palästinensischen Demonstration auf dem Karlsruher Marktplatz haben am Freitagabend mehr als 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Ende des Krieges im Nahen Osten und mehr Schutz für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen gefordert. Ursprünglich waren zu der eineinhalbstündigen Veranstaltung 300 Personen angemeldet. Die ersten versammelten sich schon vor Kundgebungsbeginn vor der Pyramide auf dem Marktplatz, schwenkten palästinensische Fahnen und riefen immer wieder "Freiheit für Palästina".

In Redebeiträgen in deutscher Sprache wurde auf das Schicksal der Zivilbevölkerung im Gazastreifen hingewiesen und Kritik an der deutschen Israelpolitik geübt. Vor Beginn warnten Polizei und Organisatoren, jede Gewaltverherrlichung in Reden und Gesängen werde zum Abbruch der Veranstaltung führen. Laut Polizei gab es bis auf zwei Platzverweise keine Zwischenfälle.

Demo wurde aus Sicherheitsgründen aufgezeichnet

Die Versammlung am Freitag wurde von der Polizei in weiten Teilen auf Video aufgezeichnet. Den Angaben zufolge gab es zunächst Anhaltspunkte dafür, dass verbotene Symbole gezeigt oder bedenkliche Reden gehalten werden könnten. Laut Andreas Dahm, dem Einsatzleiter der Polizei Karlsruhe, wollte man damit präventiv Straftaten verhindern.

Am liebsten wäre mir, wenn wir die Aufnahmen nach der Versammlung ohne Ermittlungsanlässe wieder löschen können.

Außerdem war ein Arabisch sprechender Polizeibeamter im Einsatz und ein qualifizierter Dolmetscher, der die Demo gemeinsam mit den Einsatzkräften beobachtete.

Pro-palästinensische Kundgebung auf dem Karlsruher Marktplatz
Mehr als 400 Menschen haben sich am Freitagabend an einer pro-palästinensische Kundgebung auf dem Karlsruher Marktplatz beteiligt.

Kleinere Kundgebung am Samstag vor dem Rathaus

In Karlsruhe wurden für das Wochenende insgesamt drei pro-palästinensische Versammlungen angemeldet. Nach den sogenannten Kooperationsgesprächen zwischen den Organisatoren und der Stadt fanden zwei von drei Kundgebungen statt.

Samstagnachmittag demonstrierten rund zehn Menschen vor dem Haupteingang des Karlsruher Rathauses mit Plakaten, Musik und Flugblättern gegen Krieg und für den Schutz der Zivilbevölkerung. Auch hier bleib es friedlich. Für die Kundgebung unter dem Titel "Nein zu Gewalt und Krieg. Solidarität mit Opfern und Zivilisten in Israel, Gaza, Ukraine, Syrien, Jemen und sonstigen Kriegsgebieten des Nahen Osten" waren 30 Personen angemeldet worden.

Zehn Menschen beteiligten sich Samstagnachmittag an einer Kundgebung gegen Krieg und für den Schutz der Zivilbevölkerung vor dem Karlsruher Rathaus
Zehn Menschen beteiligten sich Samstagnachmittag an einer Kundgebung gegen Krieg und für den Schutz der Zivilbevölkerung vor dem Karlsruher Rathaus

Ermittlungsverfahren nach erster Kundgebung eingeleitet

Nach der ersten Pro-Palästina-Demo am 9. Oktober auf dem Marktplatz hat die Staatsanwaltschaft Karlsruhe ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Geprüft werden soll unter anderem, ob strafrechtlich relevante Aussagen gefallen sind. Rund 70 bis 100 Menschen hatten damals für ein freies Palästina demonstriert. Dabei wurden auch Lieder in Arabisch gesungen.

Ein Übersetzer sprach davon, dass Lieder und Texte als Zuspruch zur islamistischen Terrororganisation Hamas gewertet werden könnten. Polizeiangaben zufolge sind keine strafrechtlich relevanten Aussagen gefallen. Wegen der unterschiedlichen Aussagen hat die Staatsanwaltschaft Karlsruhe nun ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Große pro-palästinensische Kundgebung am Samstag abgesagt

Für Samstagnachmittag war beim zuständigen Karlsruher Ordnungsamt eine weitere pro-palästinensische Versammlung mit bis zu 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern angemeldet worden. Die Kundgebung sei durch den Anmelder im Rahmen des Kooperationsgesprächs mit Vertretern der Stadt abgesagt worden, so eine Sprecherin der Stadt gegenüber dem SWR.

Hintergrund für die Absage seien organisatorische und persönliche Gründe seitens der anmeldenden Personen, nachdem das Ordnungsamt über Verantwortlichkeiten und Erfordernisse bei der Durchführung der Versammlung aufgeklärt hat.

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