Thermalwasser heißer als erwartet

Geothermie in Graben-Neudorf: Zweite Bohrung verzögert sich

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Andreas Fauth
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Die zweite Bohrung für das geplante Geothermie-Kraftwerk in Graben-Neudorf verzögert sich voraussichtlich um etwa neun Monate. Das Thermalwasser stellt das Unternehmen Deutsche Erdwärme vor unerwartete Herausforderungen.

In Graben-Neudorf (Kreis Karlsruhe) soll ein Geothermie-Kraftwerk entstehen. Jetzt gibt es aber Probleme. Es könne zu einer Verzögerung der zweiten Bohrung von etwa neun Monaten kommen, sagte der Geschäftsführer der Deutschen Erdwärme, Herbert Pohl, dem SWR. Nach der ersten Bohrung hatte das Karlsruher Unternehmen aus knapp 4.000 Metern in der Tiefe Thermalwasser gefördert – mehr als 200 Grad warm, deutlich heißer als erwartet.

Geothermie: Testgeräte den hohen Temperaturen nicht gewachsen

Dies sei einerseits sehr erfreulich, erfordere anderseits künftig aber eine andere Vorgehensweise, so der Deutsche Erdwärme-Chef gegenüber dem SWR. So seien durch die hohen Temperaturen teilweise Testgeräte in Mitleidenschaft gezogen oder ruiniert worden. Man werde daher auch neue, hitzebeständigere Maschinen und Geräte brauchen. Im SWR-Interview sagte Herbert Pohl, man arbeite "mit voller Kraft an dem Projekt weiter":

Wir müssen uns mit diesen Temperaturen vertraut machen und ein Programm haben, dass mit diesen Temperaturen umgehen kann.

Daten aus erster Geothermie-Bohrung werden ausgewertet

Man werde zunächst die vielen, bisher gewonnenen Daten auswerten und auf dieser Basis ein Bohrprogramm aufstellen. Dann werde man mit spezialisierten Anbietern reden, die das Programm umsetzen können. "Da reden wir in der Tat von einer Zeitverzögerung", so Herbert Pohl. Der genaue Zeitplan hänge vor allem von der Verfügbarkeit der Anbieter ab.

Es kann neun Monate dauern, bis wir wieder vor Ort aktiv sind.

Wärmeproduktion im Kreis Karlsruhe noch 2025?

Der Geschäftsführer des Unternehmens geht nach wie vor davon aus, dass man "2025 oder Anfang 2026" in Graben-Neudorf mit der Wärmeproduktion beginnen könne. Für Wärmeerzeugung brauche man keine große Stromproduktionsanlage, sodass man mit der Wärmeproduktion vielleicht schon etwas eher starten könne.

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Für die Energiewende im Landkreis Karlsruhe sollen die geplanten Geothermie-Projekte der Deutschen Erdwärme jedenfalls eine große Rolle spielen. Auch die seit 2009 bestehende Geothermie-Anlage der EnBW in Bruchsal soll Wärme in ein Netz einspeisen. Zuletzt wurde in Bretten eine "Projektentwicklungsgesellschaft Regionaler Wärmeverbund" (PEG) gegründet, die den Aufbau eines regionalen Wärmeverbundes vorbereiten soll. Daran sind drei Stadtwerke und mehrere Städte und Kommunen aus dem Kreis Karlsruhe beteiligt.

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