Heißes Wasser aus 4.000 Metern Tiefe

Geothermie im Kreis Karlsruhe: Anlage in Graben-Neudorf fördert erstmals Thermalwasser

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Heiner Kunold
Das ist Heiner Kunold
Mathias Zurawski
Mathias Zurawski

15 Monate nach der ersten Bohrung wird auf der Baustelle der Geothermie-Anlage in Graben Neudorf erstmals Thermalwasser gefördert. Es ist ein wichtiger Schritt für das Projekt.

Die Geothermie-Anlage in Graben-Neudorf (Landkreis Karlsruhe) fördert seit dem vergangenen Wochenende Thermalwasser. Das Wasser kommt aus rund 4.000 Metern Tiefe und soll später für die Wärme- und Stromerzeugung verwendet werden.

Meilenstein für die Geothermie im Kreis Karlsruhe

Den erfolgreich angelaufenen Test markiert eine etwa zehn Meter hohe Wasserdampf-Säule, die seit Samstagabend über der Anlage neben der B36 bei Graben-Neudorf steht. Außerdem läuft das etwa 160 Grad heiße Thermalwasser in eigens dafür vorgesehene Wasserbecken neben dem Bohrturm.

"Ich freue mich riesig, dass wir den Meilenstein hier geschafft haben. Es ist das erste Mal, dass wir wirklich mit unserer Tiefbohrung und dem geothermischen Reservoir verbunden sind."

Für die Deutsche Erdwärme GmbH, Betreiberin der Geothermie-Anlage in Graben-Neudorf, ist der erfolgreiche Test ein Meilenstein. Das noch bräunliche Wasser, das hier erstmals aus bis zu 4.000 Metern Tiefe gefördert wird, ist bis zu 50 Millionen Jahre alt. Und es hat einen leicht metallischen Geruch.

Anlage in Graben-Neudorf soll in zwei Jahren ans Netz gehen

Wenn die Fündigkeitstests erfolgreich verlaufen, soll in einem nächsten Schritt versucht werden, einen Teil des Wassers wieder in den Untergrund zu pumpen. Dafür braucht die Betreiberfirma allerdings eine weitere Genehmigung des zuständigen Bergamts in Freiburg.

Geothermie im Landkreis Karlsruhe: Das Thermalwasser fließt ins Wasserbecken neben der Anlage in Graben-Neudorf
Das Thermalwasser fließt ins Wasserbecken neben der Anlage in Graben-Neudorf (Landkreis Karlsruhe)

Bei den Tests wird unter anderem untersucht, ob genügend Wasser aus 4.000 Meter Tiefe gefördert wird, um damit die angestrebte thermische Leistung von 40 Megawatt zu erreichen. Läuft alles wie geplant, soll das Geothermiekraftwerk in Graben-Neudorf bis in zwei Jahren ans Netz gehen. Bis zu 20.000 Haushalte soll die Anlage dann versorgen.

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