Die Geothermie-Anlage in Graben-Neudorf (Landkreis Karlsruhe) fördert seit dem vergangenen Wochenende Thermalwasser. Das Wasser kommt aus rund 4.000 Metern Tiefe und soll später für die Wärme- und Stromerzeugung verwendet werden.
Meilenstein für die Geothermie im Kreis Karlsruhe
Den erfolgreich angelaufenen Test markiert eine etwa zehn Meter hohe Wasserdampf-Säule, die seit Samstagabend über der Anlage neben der B36 bei Graben-Neudorf steht. Außerdem läuft das etwa 160 Grad heiße Thermalwasser in eigens dafür vorgesehene Wasserbecken neben dem Bohrturm.
Für die Deutsche Erdwärme GmbH, Betreiberin der Geothermie-Anlage in Graben-Neudorf, ist der erfolgreiche Test ein Meilenstein. Das noch bräunliche Wasser, das hier erstmals aus bis zu 4.000 Metern Tiefe gefördert wird, ist bis zu 50 Millionen Jahre alt. Und es hat einen leicht metallischen Geruch.
Anlage in Graben-Neudorf soll in zwei Jahren ans Netz gehen
Wenn die Fündigkeitstests erfolgreich verlaufen, soll in einem nächsten Schritt versucht werden, einen Teil des Wassers wieder in den Untergrund zu pumpen. Dafür braucht die Betreiberfirma allerdings eine weitere Genehmigung des zuständigen Bergamts in Freiburg.
Bei den Tests wird unter anderem untersucht, ob genügend Wasser aus 4.000 Meter Tiefe gefördert wird, um damit die angestrebte thermische Leistung von 40 Megawatt zu erreichen. Läuft alles wie geplant, soll das Geothermiekraftwerk in Graben-Neudorf bis in zwei Jahren ans Netz gehen. Bis zu 20.000 Haushalte soll die Anlage dann versorgen.