Nicht erst nach dem brutalen Angriff auf einen Bademeister in Malsch Ende Juni sind Sicherheitskräfte in den Freibädern im Raum Karlsruhe im Einsatz. Sie sorgen vor allem an den heißen Wochenenden auf dem Gelände für Sicherheit.
Das Rheinstrandbad in Rappenwört ist eines der größten und traditionsreichsten Freibäder in der Region Karlsruhe. In den Sommermonaten kommen an Samstagen oder Sonntagen mehrere Tausend Besucher in das Freibad.
"Situation im Rheinstrandbad ist in den letzten Jahren schwieriger geworden"
Volker Guthier ist schon seit 45 Jahren dort angestellt, zunächst als Fachkraft für Bäderbetriebe, seit 2012 ist er Betriebsleiter im Rheinstrandbad Rappenwört. Er hat den Eindruck, dass die Situation seit dem Hitzesommer 2003 von Jahr zu Jahr schwieriger geworden ist, 2010 habe es dann eine erste Attacke gegen eine Kollegin gegeben.
Seit diesem Vorfall seien Sicherheitsdienste im Rheinstrandbad im Einsatz. An Tagen, wenn 3.000 bis 5.000 Besucher auf dem Gelände sind, könnten das schon mal drei oder vier Securitys sein, sagt der Betriebsleiter.
Kulturelle Unterschiede, Alkohol - Gründe für Streits sind vielfältig
Er musste auch schon zusätzlich die Polizei rufen, als sich die Mitglieder zweier Großfamilien geprügelt und mit Bierflaschen beworfen hatten, erzählt Volker Guthier. Aber nicht nur im Freibad, auch in der Warteschlange vor den Kassen, komme es immer wieder zu Streitereien, wo die Sicherheitsleute dann eingreifen müssten.
Die Gründe für den Anstieg an Auseinandersetzungen seien vielfältig, meint der Betriebsleiter, das lasse sich nicht so einfach sagen. Kulturelle und religiöse Unterschiede und verschiedene Ansichten seien auf jeden Fall ein Thema, meint der Betriebsleiter des Rheinstrandbads. Aber auch Alkohol und andere Drogen spielten auf jeden Fall eine Rolle. Und auch der Personalmangel bei den Bademeistern habe Auswirkungen auf die Sicherheit in den Schwimmbädern.
Erfahrungen eines Mitarbeiters im Sicherheitsdienst
Marco (Vorname von der Redaktion geändert) arbeitet seit acht Jahren in Karlsruher Freibädern als Security. Er hat die Erfahrung gemacht, dass sich die Situation in den Bädern verbessert hat, seitdem Sicherheitsdienste dort im Einsatz sind. Es gebe immer mal wieder Zwischenfälle, aber man müsse deswegen keine Angst haben, ins Freibad zu gehen, sagt Marco.
Seine Berufserfahrung helfe ihm außerdem dabei, dass er Streitereien in den meisten Fällen mit beruhigenden Worten beenden könne.