Gruppe wollte Bad nach Ende der Öffnungszeiten nicht verlassen

Nach Angriff auf Bademeister in Malsch: Bad denkt über Sicherheitsdienst nach

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Ines Kunze
Ines Kunze
Felix Wnuck
Ein Porträt Foto von Felix Wnuck

In Malsch wurde am Wochenende ein Bademeister von Gästen zusammengeschlagen. Nun denkt die Gemeinde über einen Sicherheitsdienst im Schwimmbad nach.

Eine Platzwunde, Schwellungen am Kopf und mindestens ein verlorener Zahn: Das war am Sonntag für einen Bademeister in Malsch (Kreis Karlsruhe) das Ergebnis seiner Bitte an eine sechsköpfige Gruppe, zum Ende der Öffnungszeiten das Bad zu verlassen. Die Badegäste hatten ihn daraufhin zusammengeschlagen und waren geflüchtet.

Der stellvertretende Bürgermeister von Malsch, Werner Scherer (Freie Wähler), setzt nun auf die Arbeit der Polizei, die nach den Tätern fahndet: "Ich hoffe, dass sie sie finden und dass sie wirklich die Strafe kriegen, die sie verdient haben", so Scherer. Um die Bademeister in Zukunft besser zu schützen, fordert er den gezielten Einsatz von Sicherheitsdienst zu Schließungszeiten. Dieser solle zwei Stunden vor Schließung des Bades die Bademeister unterstützen. Die Finanzierung dieser Maßnahme müsse noch geklärt werden, er sei in der Sache aber zuversichtlich. Größere Konsequenzen für Besuchende, wie etwa eine Schließung des Bades, schließt er aus.

Angriff auf Bademeister in Freibad: Entsetzen über Brutalität

Dass diese Art der Gewalt in seinem kleinen, beschaulichen Malsch aufgetreten ist, fülle ihn mit Entsetzen und Trauer. "Es ist hier so ein kleines beschauliches Bad. Die Gäste kennen sich fast alle, insofern war das total unerwartet", so Scherer weiter. Laut dem stellvertetenden Bürgermeister waren Fremde für den Angriff verantwortlich, also keine Mälscher.

Er hofft auf eine baldige Genesung des verletzten Bademeisters. Der Bürgermeister, den Scherer aktuell vertritt, habe auch schon mit dem Verletzten gesprochen. Der Bademeister soll noch etwas angeschlagen gewirkt haben, ansonsten ginge es ihm aber wieder gut. Er wurde aus dem Krankenhaus entlassen, weil er aber weiter ausfällt, hat das Bad derzeit nur eingeschränkt geöffnet.

Der Vorsitzende des Landesverbands der Deutschen Schwimmmeister in Baden-Württemberg, Edgar Koslowski, berichtet im Gespräch mit SWR Aktuell von einer zunehmenden Zahl von Übergriffen in Freibädern. Hier können Sie das komplette Interview ansehen:

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Bademeister-Kollege Bernd Ramackers sieht den Grund für die Eskalation in der starken Hitze der letzten Tage: "An einem normalen Wochentag wäre so etwas nicht passiert." Probleme dieser Art hätten sie im Schwimmbad in Malsch bisher nicht gehabt.

Im Blick auf mehrere derartige Vorfälle bundesweit in der letzten Zeit sei ihm aber klar gewesen, dass es früher oder später auch kleinere Bäder treffen würde. Angst habe er jetzt nicht. Das Risiko, dass solche Dinge im Bademeister-Beruf passieren können, sei ihm schon immer bewusst gewesen.

"Sowas kommt halt vor. Jetzt ist es halt bei uns passiert."

Bademeister Bernd Ramackers aus Malsch ist nicht überrascht über den Angriff
Bademeister Bernd Ramackers aus Malsch ist nicht überrascht über den Angriff
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