Ein Schwimmbecken in einem Freibad mit vielen Menschen im Sommer.

Nach Pöbeleien und Auseinandersetzungen

Im Sulzer Freibad patrouillieren jetzt Sicherheitskräfte

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Samantha Happ
Samantha Happ

Alkoholisierte Badegäste, Streit und Pöbeleien auf der Liegewiese: Im Freizeitbad "Susolei" in Sulz am Neckar sollen Security-Kräfte jetzt die Badeaufsicht unterstützen.

Ab dem Wochenende soll ein Security-Dienst für einen ungestörten Freibad-Besuch im "Susolei" in Sulz am Neckar (Landkreis Rottweil) sorgen. Grund sind Rangeleien, rücksichtsloses Verhalten, betrunkene Badegäste oder Kinder mit Schwimmflügeln, die völlig unbeaufsichtigt als Nichtschwimmer im tiefen Becken planschen. So beschreibt Christian Gras vom Liegenschaftsamt der Stadt Sulz am Neckar nur einige der Szenen, die die Stadtverwaltung nun dazu bewogen haben, eine Security-Firma anzustellen.

Schwimmbadpersonal muss oft schlichten

Immer wieder sei das Schwimmbadpersonal in der Vergangenheit in Diskussionen und verbale Auseinandersetzungen mit Badegästen verwickelt gewesen. Erst am vergangenen Wochenende seien zwei Gruppen im Freizeitbad aneinandergeraten. Die eine Gruppe hatte daraufhin die Polizei gerufen, die dann zwei Stunden lang vor Ort war, so Gras.

"Wir haben wenig Personal und die Bademeisterinnen und Bademeister haben Wichtigeres zu tun, als auf der Liegewiese für Ordnung zu sorgen."

Sicherheitskräfte sollen Badeordnung durchsetzen

Bevor Besucherinnen und Besucher das Sulzer Freibad in Zukunft wegen solcher Vorfälle nicht mehr besuchen wollen, greift die Stadt nun ein. An den besuchsstarken Wochenenden sollen zwei geschulte Sicherheitskräfte Patrouille laufen und das Personal dabei unterstützen, die geltende Badeordnung durchzusetzen.

Keine Preiserhöhung durch zusätzliche Kosten

Bei Bedarf könne der Einsatz des Sicherheitspersonals auch auf weitere Tage mit vielen Besucherinnen und Besuchern ausgeweitet werden, so die Stadt Sulz am Neckar. Die Kosten für das zusätzliche Personal an den Wochenenden werden von der Stadt getragen. Zumindest in diesem Jahr habe man sich ganz bewusst dagegen entschieden, die Eintrittspreise zu erhöhen. Sollte irgendwann eine Preiserhöhung kommen, dann nicht allein wegen der Kosten für die Sicherheitskräfte - da seien noch ganz andere Faktoren entscheidend, hieß es.

Übergriffe in Freibädern häufen sich

Der Vorsitzende des Landesverbands der Deutschen Schwimmmeister in Baden-Württemberg, Edgar Koslowski, berichtet im Gespräch mit SWR Aktuell von einer zunehmenden Zahl von Übergriffen in Freibädern. Erst kürzlich ist im Schwimmbad in Malsch (Landkreis Karlsruhe) ein Bademeister von einer Gruppe angegriffen und geschlagen worden. Er musste in eine Klinik gebracht werden.

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