Der Landkreis Rastatt will Kinder und Jugendliche besser vor sexuellen Übergriffen schützen. Sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche zählt zu den schlimmsten Straftaten überhaupt. Experten schätzen, dass rein rechnerisch in jeder Schulklasse ein bis zwei betroffene Kinder sitzen. Als Teil eines Landes-Projekts will der Kreis Rastatt jetzt mehr für Kinder und Jugendliche tun.
Der Landrat des Landkreises Rastatt, Christian Dusch (CDU), betont, dass bei diesem Thema alle zusammenarbeiten müssen:
Rastatt: Bessere Vernetzung von Behörden und Institutionen
Ein wichtiges Ziel des Projekts gegen sexualisierte Gewalt ist es, in allen Gemeinden im Landkreis Rastatt sichere Orte für Kinder und Jugendliche zu schaffen. So soll der Schutz vor sexuell motivierten Straftaten weiter verbessert werden. Dazu will man die vorhandenen Angebote, Akteure, Strukturen und Netzwerke im Rahmen besser vernetzen oder zusammenführen.
Im Kreis Rastatt unterstützt unter anderem die im Herbst 2023 gegründete Fachstelle Kinderschutz des Jugendamtes das Projekt. Außerdem beteiligen sich Institutionen wie der Verein Feuervogel e.V. in Rastatt. Die Fachberatungsstelle ist seit etwa 30 Jahren aktiv und hat sich den Kinder- und Jugendschutz auf die Fahne geschrieben. Ziel ist es, erste Warnzeichen bei potenziellen Opfern künftig noch früher zu erkennen.
Opfer sexueller Gewalt - Kinder brauchen Hilfsangebote
Maria Andrea engagiert sich beim Verein Feuervogel. Sie wurde als Kind selbst sexuell missbraucht. Mit 15 floh sie vor elterlicher Gewalt von zu Hause in die Obdachlosigkeit. Heute setzt sie sich als Beraterin im Verein Feuervogel dafür ein, aufzuklären und Opfern Hilfestellungen zu geben.
Fördergelder für Projekt gegen sexualisierte Gewalt
Das Projekt "Starke Bündnisse gegen sexualisierte Gewalt" des Vereins Landeskoordinierungsstelle für Kinderschutz LKSF in Stuttgart wird vom baden-württembergischen Sozialministerium finanziert. Der Landkreis Rastatt erhält für den Aufbau eines Modellstandortes Kinder- und Jugendschutz 85.000 Euro aus Landesmitteln.