Autofahrerinnen und -fahrer haben im Landkreis Karlsruhe bald die Wahl. Entweder sie bleiben beim Karlsruher KA-Kennzeichen, oder sie wechseln auf das neue, alte Bruchsaler BR-Kennzeichen. Die ersten Kennzeichen werden Anfang Februar ausgegeben.
Reservierungen von Wunschkennzeichen ab Mitte Januar
Interessierte können das neue, alte BR-Kennzeichen ab dem 15. Januar mit ihren Wunschdaten reservieren. Im November hatte der Kreistag des Landkreises Karlsruhe mit großer Mehrheit die Wiedereinführung der alten Autonummer BR beschlossen. Das Kennzeichen hatte es bis 1972 schon einmal gegeben.
BR-Kennzeichen ab dem 3. Februar
Die Kennzeichen können dann ab dem 3. Februar in den Zulassungsstellen des Landkreises in Bruchsal, Bretten, Ettlingen und Karlsruhe abgeholt werden. Dafür muss allerdings vorab ein Termin vereinbart werden. Wer ein Fahrzeug erstmals auf ein BR-Kennzeichen zulässt, bezahlt die normale Gebühr. Für die Änderung von KA auf BR wird eine Gebühr von rund 30 Euro fällig.
Freude in Bruchsal nach Entscheidung für BR-Kennzeichen
Erst im dritten Anlauf hatte der Kreistag des Landkreises Karlsruhe einem Antrag zur Wiedereinführung der alten BR-Nummer zugestimmt. Bruchsals Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick (Grüne) war 2013 und 2018 bereits zwei Mal mit ähnlichen Anträgen im Kreistag durchgefallen. Beim dritten Mal hat es geklappt.
Die Zeiten ändern sich. Crailsheim hat wieder eine eigene Autonummer, Bühl ebenso. Warum sollte also der Altkreis Bruchsal, den es bis zur großen Verwaltungsreform im Jahr 1972 noch gab, nicht auch wieder sein altes Auto-Kennzeichen fahren? Bruchsals OB findet BR jedenfalls "identitätsstiftend." Das sind die kleinen Zeichen der Identität und "genau das, was ich aus Demokratiesicht so wichtig finde", sagte Petzold-Schick.
Sie sagte im November im Interview mit dem SWR:
BR-Kennzeichen hat nicht nur Freunde
Vor allem Landrat Christoph Schnaudigel (CDU) hatte sich in der Vergangenheit immer wieder gegen die Einführung eines weiteren Autokennzeichens in seinem Landkreis ausgesprochen. Das sei überflüssig, hatte der Landrat schon vor Jahren mitgeteilt. Er sehe auch heute keine zwingenden Gründe, das Kennzeichen wieder einzuführen, aber er erkenne an, dass es eine große emotionale Bedeutung habe, ließ er jetzt wissen.
Auch andere Städte möchten eigene Autokennzeichen
Neben den Altkreiskommunen gibt es immer mehr Städte, die gerne ebenfalls ihr eigenes Autokennzeichen hätten. Nagold im Landkreis Calw verfolgt solche Ziele und auch die Stadt Ettlingen im Landkreis Karlsruhe möchte gerne ein eigenes Nummernschild. Das würde dann mit den Buchstaben ETT beginnen. Oberbürgermeister Johannes Arnold (Freie Wähler) findet die Idee richtig gut, sein Gemeinderat mehrheitlich auch. Deshalb haben die Ettlinger Räte beschlossen, die Stadt solle sich einer Initiative von Kommunen anschließen, die eine entsprechende Gesetzesänderung beim Bund durchbringen will.
Heilbronner Professor ist Initiator
Initiator der Idee ist übrigens der Heilbronner Hochschulprofessor Ralf Bochert. Er schlägt vor, dass Kommunen über 20.000 Einwohner jeweils eigene Nummernschilder bekommen sollen. ETT ist seine Idee, ebenso wie STS für Stutensee oder WHÄ für Waghäusel.
Vorschlag der Hochschule Heilbronn mit wenig Kosten verbunden Für mehr Verbundenheit mit dem Heimatort: Neue Kfz-Kennzeichen für rund 320 Städte?
Wertheim oder auch Eppingen könnten schon bald ein eigenes Kfz-Kennzeichen bekommen. Ein Konzept der Hochschule Heilbronn sieht das für Städte mit mehr als 20.000 Einwohnern vor.
Der dortige Oberbürgermeister Thomas Deutschle (CDU) findet die Idee gar nicht gut. Es gebe wichtigere Dinge, die in Kooperation mit Land und Bund umgesetzt werden müssten, meint er und WHÄ klinge eher wie eine Komikblase als ein Autokennzeichen, so Deutschle.