Inflation trifft auch Bauern

So geht ein Landwirt im Hohenlohekreis mit steigenden Preisen um

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Von Autor/in Jochen Braitinger

Eine hohe Inflation trifft nicht nur uns Konsumenten - sondern auch die Bauern, bei denen wir einkaufen. Sie verdienen weniger Geld. Besonders Agrardiesel und Dünger wurden teurer.

Der Ukraine-Krieg und die Corona-Pandemie haben in den vergangenen knapp vier Jahren steigende Verbraucherpreise verursacht. Die Inflationsrate kletterte im Südwesten Deutschlands auf über acht Prozent.

Wie sich der Preis für Agrardiesel verteuert hat

Jürgen Maurer ist Landwirt in Kupferzell im Hohenlohekreis und braucht täglich Dieselkraftstoff für Traktoren und Maschinen. Seit den Lieferengpässen in der Zeit der Corona-Pandemie ist der Durchschnittspreis für ihn gestiegen - von rund 70 Cent pro Liter auf knapp 2,30 Euro pro Liter bei Ausbruch des Krieges. Landwirt Jürgen Maurer braucht in seinen landwirtschaftlichen Betrieb rund 30.000 Liter Agrardiesel pro Jahr.

Ich habe sofort Diesel gekauft. Die Menge, die ich das ganze Jahr brauche und habe einen Großteil sofort liefern lassen.

Bisher gibt es eine steuerliche Begünstigung für Agrardiesel. Sie soll aber schrittweise abgeschafft werden. Maurer kritisiert das - auch in seiner Funktion als Vizepräsident des Landesbauernverbands Baden-Württemberg.

Preisexplosion beim Dünger 

Die Kosten für Agrardiesel sind aber nicht das einzige Problem: Auch die aktuellen Preise für Dünger stellen Landwirte vor große finanzielle Herausforderungen. Hauptursachen sind auch hier gestiegene Energiepreise und Lieferengpässe, weil lange Zeit ein Großteil des Düngers aus Osteuropa kam.

Landwirt Maurer kauft seinen Dünger beim örtlichen Dünger- und Saatgutversorger BAG Hohenlohe-Raiffeisen. Auch dort ist man nicht glücklich mit der gegenwärtigen Situation.

Wir hatten eine Preisexplosion mit dem ganzen Ukraine-Thema. Der Preis hatte sich verdreifacht - fast unbezahlbar.

Das habe sich inzwischen zwar wieder normalisiert, aber der Preis für Dünger steige kontinuierlich weiter. 

Der Stickstoffdünger Harnstoff kostete im Januar 2025 rund doppelt so viel wie vor der Corona-Pandemie.
Der Stickstoffdünger Harnstoff kostete im Januar 2025 rund doppelt so viel wie vor der Corona-Pandemie.

Gute Nachricht: Inflation ist 2024 deutlich zurückgegangen

Im Jahresdurchschnitt 2024 sind die Verbraucherpreise in Deutschland laut Statistischem Bundesamt um 2,2 Prozent gestiegen, verglichen mit dem Jahr 2023. Damit fiel die Inflationsrate deutlich geringer aus als in den drei vorangegangenen Jahren: Im Jahresdurchschnitt hatte sie 2023 noch bei plus 5,9 Prozent gelegen, 2022 sogar bei 6,9 Prozent.

Die Ampel-Koalition hatte in der Vergangenheit mit verschiedenen Maßnahmen dazu angesetzt, der Inflation entgegenzuwirken - unter anderem mit Entlastungspaketen im Wert von 135 Milliarden Euro. Dabei nicht mit eingerechnet sind die Kosten für die Gas- und Strompreisbremsen, die auf weitere 90 Milliarden Euro geschätzt werden.

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