Gewerkschaft enthüllt bisher unveröffentlichte Sparpläne

Sparhammer bei Audi: IG Metall spricht von "Liste des Grauens"

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Ulrike Schirmer
Ulrike Schirmer

Die Sparmaßnahmen bei Audi sind wohl um einiges umfangreicher als gedacht. Die IG Metall bezeichnete die öffentlich gewordenen Pläne des Audi-Vorstands als "Liste des Grauens".

Audi setzt den Rotstift an: Laut einem Flugblatt der Gewerkschaft IG Metall sollen ganz konkret Löhne gesenkt, Beschäftigte ohne Absprache versetzt und Jubiläumszahlungen gestrichen werden. Das geht aus einem Flugblatt der Gewerkschaft hervor, das jetzt in den Audi-Werken in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) und Ingolstadt (Bayern) verteilt wurde. Die Sparmaßnahmen waren bisher noch nicht öffentlich bekannt.

Flugblatt enthüllt "Liste des Grauens" - Audi nimmt Stellung

In dem Flugblatt, das dem SWR vorliegt, spricht die IG Metall von einer "Schonungslos-Liste des Audi-Vorstands". Zu den oben erwähnten Kürzungen und Vorgaben sollen außerdem aktuelle Tariferhöhungen zeitlich nach hinten verschoben werden, so die Gewerkschaft weiter. Für sie sind die Sparpläne des Audi-Managements nach eigenen Angaben eine "Liste des Grauens".

Das Flugblatt der IG Metall zu den Sparplänen bei Audi. Die Gewerkschaft spricht von einer "Liste des Grauens".
Das Flugblatt der IG Metall zu den Sparplänen bei Audi. Die Gewerkschaft spricht von einer "Liste des Grauens".

Audi äußerte sich zu den Vorwürfen der IG Metall verhalten. "Der Audi-Vorstand und der Betriebsrat befinden sich in vertrauensvollen und geordneten Gesprächen im Sinne des Unternehmens und der Audi-Beschäftigten", sagte eine Sprecherin dem SWR.

Sparpläne bei Audi: Wegen wirtschaftlich schlechter Lage?

Fakt sei aber, so das Unternehmen weiter, dass sich das wirtschaftliche Umfeld weiter verschärfe. Deutschland falle in Sachen Wettbewerbsfähigkeit zurück: "Hinzu kommen ein verschärfter Wettbewerb, vor allem aus China, sowie eine schwache wirtschaftliche Entwicklung in Europa. Das betrifft auch Audi." Audi wolle sich deshalb effizienter aufstellen.

Man halte aber weiterhin an der in der Grundsatzvereinbarung "Audi.Zukunft" festgelegten Beschäftigungsgarantie bis 2029 fest - und das "trotz verschärfter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen", so die Audi-Sprecherin weiter.

Gleichzeitig sehe die Vereinbarung vor, dass bei schlechteren Rahmenbedingungen neue Verhandlungen aufgenommen werden. "Der Audi-Vorstand bestätigte, dass dies der Fall sei", heißt es.

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