In Heilbronn ist am Donnerstag ein 22-Jähriger mit über 100 Stundenkilometern durch die Stadt gerast. Polizisten hatten ihn vom Revier aus gehört und dabei beobachtet, wie er auf dem Parkdeck eines Einkaufszentrums driftete. Im Anschluss soll der Fahrer, trotz roter Ampel, auf der Stuttgarter Straße stark beschleunigt und auf der Flucht vor der Polizei weitere rote Ampeln überfahren haben. Er konnte schließlich in der Dittmarstraße eingeholt und angehalten werden. Sein Führerschein wurde beschlagnahmt. Laut Polizei muss er mit gleich mehreren Anzeigen rechnen.
Tödliche Raserei
In Heilbronn hat die Polizei Rasern und auch der Poser-Szene seit längerem den Kampf angesagt. Trauriger Höhepunkt ist bislang der tödliche Unfall in der Wollhaushausstraße im Jahr 2023. Der junge Fahrer wurde später zu neun Jahren Jugendhaft verurteilt. Er war in der Tempo-40-Zone mit über 100 Stundenkilometern in das Auto einer Familie geprallt. Der Vater kam ums Leben, Mutter und Kinder wurden teils schwer verletzt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, die Revision der Verteidigung stockt derzeit.
21-Jähriger zu neun Jahren Haft wegen Mordes verurteilt Heilbronner Raser-Prozess: Verteidigung will Bundesgerichtshof einschalten
Nach dem Urteil im Heilbronner Wollhaus-Raser-Prozess will die Verteidigung nun vor den Bundesgerichtshof ziehen. Ihr Mandant wurde am Montag zu neun Jahren Haft verurteilt.
Zuletzt hatte sich im Februar dieses Jahres ein 45-Jähriger eine spektakuläre Verfolgungsjagd mit der Polizei durch Heilbronn geliefert, weil er vor einer Kontrolle flüchten wollte. Die Polizei sprach damals von über 110 Stundenkilometern. Der Mann wurde festgenommen.