Mit Aleph Alpha, einem KI-Start-up Unternehmen aus Heidelberg, das als einziger Entwickler von Künstlicher Intelligenz in Europa gilt, der es mit der Konkurrenz aus den USA aufnehmen kann, gibt es einen neuen Partner am geplanten Innovationspark für Künstliche Intelligenz (Ipai) in Heilbronn. Das wurde auf einer entsprechenden Pressekonferenz am Montag auf dem Heilbronner Bildungscampus bekannt gegeben.
Der CEO von Aleph Alpha, Jonas Andrulis, bezeichnete Künstliche Intelligenz (KI) am Montag als "eine der wesentlichsten Entwicklungen, die es in der Menschheitsgeschichte gab".
Kretschmann will KI in den Behörden einsetzen
In Baden-Württemberg soll Künstliche Intelligenz künftig die Behörden entlasten, erklärte Winfried Kretschmann (Grüne), Baden-Württembergs Ministerpräsident, der ebenfalls bei der Bekanntgabe der Kooperation in Heilbronn dabei war. Einfache Aufgaben könnten an KI abgegeben werden, damit sich die Mitarbeitenden den "wichtigen, kreativen und gestaltenden Dingen" zuwenden könnten, so Kretschmann.
Das von Aleph Alpha entwickelte Programm "Luminous" könne genau das leisten, so Andrulis. Es setzt auf Erklärbarkeit und Transparenz. Diese erreiche der Chatbot aus Heidelberg durch Quellennachweise, die es in diesem Bereich so sonst bei keinem anderen Anbieter gebe. Mit einem eigenen Rechenzentrum will das Unternehmen zudem unabhängig von Drittanbietern sein. Die Stadt Heidelberg nutzt den Chatbot beispielsweise schon.
Souveränität und Unabhängigkeit bei KI das Wichtigste
Neben Kretschmann war auch der Bundesminister für Digitales und Verkehr, Volker Wissing (FDP), am Montag in Heilbronn. Er und Andrulis betonten, dass für die Souveränität Deutschlands in einer der künftigen Schlüsseltechnologien, der KI, die Unabhängigkeit von Drittanbietern im Ausland besonders wichtig sei. Diese könne Aleph Alpha mit dem angesprochenen Rechenzentrum bieten. Wissing betonte, dass mit der Partnerschaft ein entscheidender Schritt hin zur genannten Souveränität im Bereich KI gemacht werde.
Ohne KI sei Deutschland in der Zukunft nicht wettbewerbsfähig, so Wissing weiter. Auch für die Dieter Schwarz Stiftung als Mit-Initiator des Ipai sei es ein besonderes Anliegen, mit diesem KI-Ökosystem die digitale Souveränität Deutschlands zu sichern, heißt es von der Stiftung.
Win-Win: Ipai und Aleph Alpha wollen voneinander profitieren
Klar ist, dass beide Seiten voneinander profitieren wollen. So will Aleph Alpha dem Ipai und damit den dort angesiedelten Unternehmen seine Technologie, also die Luminous-Software und das eigene Rechenzentrum, sowie seine Forschung zur Verfügung stellen. Auf der anderen Seite will Aleph Alpha von der hiesigen Forschung verschiedenster Player profitieren.
Nähere Details konnten am Montag noch nicht genannt werden, da sich der KI-Park noch im Aufbau befindet und noch nicht klar ist, welche Unternehmen sich dort künftig noch ansiedeln werden.
Was ist der Ipai?
Vom nächsten Jahr an soll Baden-Württembergs größter Innovationspark für Künstliche Intelligenz gebaut werden, sein offizieller Name lautet "Ipai" und steht für "Innovation Park for Artificial Intelligence". Entwickler, Produzenten, Anwender aus dem In- und Ausland sollen sich dort auf 23 Hektar Fläche ansiedeln und Technik und Produkte voranbringen. Dazu gehört nun auch das Unternehmen Aleph Alpha.
Vorgesehen ist ein ganzes Dorf mit Platz für Forschung in Reallabors, Produktionsräumen sowie einem Zentrum speziell für Neugründungen, aber auch Freizeiteinrichtungen wie eine Sporthalle oder eine Kindertagesstätte. Einziehen sollen Entwickler, Produzenten und Anwender aus dem In- und Ausland, die miteinander arbeiten und voneinander profitieren. So richtig in Betrieb gehen soll der Park ab 2026.
50 Millionen Euro kommen vom Land
Das Land plant für die Einrichtung eine Anschubfinanzierung von 50 Millionen Euro. Noch einmal die gleiche Summe kommt von einem Konsortium mit der Dieter Schwarz Stiftung an der Spitze. Die Stiftung von Lidl-Gründer Dieter Schwarz finanziert in Heilbronn bereits mehrere Einrichtungen, unter anderem einen Bildungscampus mit mehreren Hochschulen.