Frei laufende Katzen müssen kastriert und registriert werden

Heilbronner Tierheim erwartet nach Katzenschutzverordnung viel Arbeit

Stand

Wer in Heilbronn eine frei laufende Katze hat, muss sie bald kastrieren, kennzeichnen und registrieren lassen. Der SWR hat nachgefragt, was das für Tierheime und Tierärzte bedeutet.

In Heilbronn tritt in einem halben Jahr eine Katzenschutzverordnung in Kraft, das hat der Gemeinderat diese Woche beschlossen. Wer eine frei laufende Katze hat, muss sie kastrieren, kennzeichnen und registrieren lassen. Das stellt auch das Heilbronner Tierheim vor große Herausforderungen. Zwar begrüße man die neue Verordnung, allerdings komme damit ein großer zeitlicher und finanzieller Aufwand auf das Tierheim zu. Das sagte die stellvertretende Vorsitzende des Tierheims Anja Fischer dem SWR.

Das Tierheim müsse jetzt schauen, wie man es gestemmt bekomme, diese vielen Katzen einzufangen und zum Tierarzt zu bringen. Das sei natürlich auch ein großer organisatorischer Aufwand. Allein im vergangenen Jahr hat das Tierheim über 1.000 Katzen aufgenommen. Mit der neuen Katzenschutzverordnung soll unter anderem auch eine unkontrollierte Vermehrung gestoppt werden.

Tierärztin begrüßt neue Heilbronner Katzenschutzverordnung

Auch die Heilbronner Tierärztin Katharina Möhler vom Kleintierzentrum AniCura findet die neue Verordnung gut für das Tierwohl. Laut Katharina Möhler werden in ihrer Praxis häufig auch verletzte Katzen abgegeben, bei denen es ohne Chip, Tätowierung oder einen Eintrag im Haustierregister beinahe unmöglich sei, die Besitzer zu finden. Unkastrierte Katzen könnten sich außerdem unkontrolliert bis in die Hunderttausende vermehren. Und das wiederum habe negative Auswirkungen auf das Ökosystem und andere Tiere wie beispielsweise Vögel und Amphibien.

PETA will landesweiten Katzenschutz

Auch die Tierschutzorganisation PETA lobt in einer Mitteilung die "tierfreundliche Entscheidung" und fordert für Baden-Württemberg eine landesweite Katzenschutzverordnung. Laut PETA leben in ganz Deutschland etwa zwei Millionen heimatlose Katzen unter schlimmsten Bedingungen und vermehren sich oft ungehindert. Unzählige davon leiden demnach an Unterernährung, sterben häufig früh oder verletzen sich im Straßenverkehr. Einige seien auch von Parasiten befallen und von Tierquälern gefährdet. Die neue Katzenschutzverordnung solle das Katzenleid verringern, heißt es.

Katzenbesitzer haben ein halbes Jahr Zeit

Ziel der neuen Katzenschutzverordnung in Heilbronn ist es laut Gemeinderat, Streunerkatzen besser zu schützen und die unkontrollierte Vermehrung zu stoppen. Katzenbesitzer haben demnach nun sechs Monate Zeit, um die veränderten Vorschriften umzusetzen. Wer seine Freigängerkatze nicht kastrieren lässt, muss damit rechnen, dass seine Katze eingefangen und auf Kosten des Eigentümers kastriert und registriert wird. Sozialleistungsempfänger können für die die Kastration einen Zuschuss beantragen.

Heilbronn

Tierische Kapriolen rufen immer wieder Heilbronner Retter auf den Plan Feuerwehr rückt aus: Wenn das Katzenbaby hinterm Heizkörper klemmt

Ein vier Wochen altes Katzenbaby hat sich in eine äußerst missliche Lage manövriert, die Feuerwehr Heilbronn musste eingreifen. Immer wieder kommt es zu solchen Situationen.

Neuenstein

Beamte zeigen Herz für Tiere Rettungsaktion auf der A6: Katzenbabys überleben dank Polizei

Die Polizei hat auf der A6 bei Neuenstein nach einem Anruf einer Autofahrerin zwei Katzenbabys gerettet. Für die anderen Geschwister und ihre Mutter kam aber jede Hilfe zu spät.

Heilbronn

Angeklagter in erster Instanz wegen Beweismangel freigesprochen Kater Emil stirbt in Bärenfalle: Noch kein Urteil im Berufungsprozess

Mit dem Tod eines Katers beschäftigt sich das Heilbronner Landgericht in zweiter Instanz. Er war 2021 in einer Bärenfalle verendet. Wer der Täter war, ist weiterhin unklar.

Stand
Autor/in
SWR

Reportagen, Shorts und Erklärvideos SWR Aktuell nun mit eigenem YouTube-Kanal am Start

Ab sofort ist SWR Aktuell auch bei YouTube mit einem eigenen Kanal zu finden. Damit ist die Nachrichtenmarke des SWR künftig neben Instagram und Facebook auch auf der wichtigsten Nachrichtenplattform präsent. 

Südwesten

Aktuell, regional, multimedial Die SWR Aktuell-App - Nachrichten auf Handy und Tablet

Die SWR Aktuell-App bringt aktuelle und regionale Nachrichten aus dem Südwesten aufs Smartphone und Tablet. Alle Details zur App und die Links zum Download gibt es hier.

Baden-Württemberg

Die wichtigsten News direkt aufs Handy SWR Aktuell Baden-Württemberg ist jetzt auch auf WhatsApp

Der WhatsApp-Kanal von SWR Aktuell bietet die wichtigsten Nachrichten aus Baden-Württemberg, kompakt und abwechslungsreich. So funktioniert er - und so können Sie ihn abonnieren.

Baden-Württemberg

SWR Aktuell - der Morgen in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren: Newsletter mit BW-Nachrichten am Morgen!

Sie wollen morgens auf dem neuesten Stand sein? Dann abonnieren Sie "SWR Aktuell - der Morgen in BW". Die News aus Ihrem Bundesland ganz bequem in Ihrem Mailpostfach.