Kontrollwoche des Polizeipräsidiums Heilbronn

"Alarmierendes Ergebnis": Viele Kinder nicht korrekt angeschnallt

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Ulrike Schirmer
Ulrike Schirmer

Nicht angeschnallt und dann noch das Handy in der Hand? So wird Autofahren zum gefährlichen Unterfangen. Eine Woche lang hat die Polizei kontrolliert und hat erschreckende Zahlen.

Wer sich beim Autofahren nicht anschnallt, riskiert nicht nur sein Leben, sondern auch ein Bußgeld. Im Rahmen der "Kontrollwoche zur Gurtanlegepflicht" kam das Polizeipräsidium Heilbronn zu erschreckenden Zahlen. Fast 400 Gurtmuffel wurden in der vergangenen Woche erwischt.

Die Verstöße zeigen, dass solche Kontrollen weiter notwendig sind, heißt es in der Mitteilung. In 22 Fällen waren Kinder nicht oder nicht ausreichend gesichert. Das sei ein alarmierendes Ergebnis, denn ohne geeignete Kindersitze steige das Verletzungsrisiko selbst bei niedrigen Geschwindigkeiten erheblich.

Kinder müssen richtig angeschnallt sein

Nicht angeschnallte Kinder sind laut Julian Häußler vom ADAC Württemberg besonders gefährdet. "Ohne Sicherheitsgurt also bitte nicht losfahren", rät der ADAC-Sprecher.

Sicherheitssysteme wie der Airbag können nach Angaben der Polizei ihre volle Schutzwirkung nur in Kombination mit dem angelegten Sicherheitsgurt entfalten. Ein Test des ADAC zeigt, dass ein Aufprall mit 50 km/h ohne Kindersitz einem Sturz aus dem 4. Stockwerk eines Hauses entspricht. Ohne Kindersitz kann schon ein Aufprall mit 15 km/h für ein Kind tödlich sein.

Schwerwiegende Folgen für Gurtmuffel

In Deutschland gilt seit vielen Jahren die Anschnallpflicht. Aus gutem Grund, sagt der Automobilclub ADAC. Denn viele Unfälle enden mit schwerwiegenden Folgen für Gurtmuffel, oftmals sogar tödlich.

Julian Häußler vom ADAC Württemberg warnt:

Kuriose Ausreden der Autofahrerinnen und Autofahrer

"Es gibt immer wieder einige Unverbesserliche", sagte Julian Häußler vom ADAC dem SWR. Und die haben meist die kuriosesten Ausreden parat: Der Gurt sei zu unbequem, die Strecke nur kurz oder sie verwenden gleich einen Anschnall-Dummy, damit das lästige Piepen aufhört. Denn mittlerweile meldet sich fast jedes Auto lautstark, sollten Fahrer oder Fahrerin sowie Mitfahrende nicht angeschnallt sein.

ADAC: Gurt ist größte Erfolgsgeschichte in der Verkehrssicherheitsarbeit

Seit es den Anschnallgurt gibt und die Pflicht des Anschnallens sind laut ADAC die tödlichen und schweren Verletzungen bei Unfällen drastisch gesunken. Das belegen die Unfallstatistiken, so Häußler, der den Gurt und die Anschnallpflicht als eine der "größten Erfolgsgeschichten in der Verkehrssicherheitsarbeit" bezeichnet.

Es ist so einfach, sich zu schützen. Ein Klick kann Leben retten.

Handy am Steuer? Kontrolle endet mit erschreckenden Zahlen

Und noch ein Detail der Kontrollen geben Anlass zur Besorgnis. Nicht nur Gurtmuffel leben gefährlich, sondern auch Handy-Nutzerinnen und Nutzer. Was eigentlich bekannt ist - die Gefahr durch Ablenkung - werde von vielen Fahrerinnen und Fahrern ignoriert, so die Polizei. Insgesamt 451 Mal hatten Verkehrsteilnehmende während der Fahrt verbotswidrig ihr Mobiltelefon in der Hand.

Inwieweit Smartphones für Unfälle verantwortlich sind, ist schwer zu prüfen, so der ADAC-Sprecher weiter: "Die Dunkelziffer ist da sehr hoch". Fakt sei aber, dass es unverantwortlich ist, meint Häußler. Man müsse sich bewusst machen, wie groß das Gefahrenpotenzial ist.

Schaue ich bei 50 km/h für zwei Sekunden aufs Handy, bin ich schon 30 Meter quasi blind gefahren. Und das ist extrem gefährlich. Das hat im Verkehr keinen Platz.

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