Dass Menschen Absperrungen ignorieren und andere gefährden, ist ein Problem, sagt die Polizei. Jedes Jahr gebe es viele Fälle, aber noch nie so viele wie in diesem Jahr, teilte ein Sprecher der Heilbronner Polizei dem SWR mit. Am Sonntag ist ein Auto beim Heilbronner Triathlon auf gesperrter Strecke unterwegs gewesen und mit einem Radfahrer zusammengeprallt. Der 34-Jährige musste über Nacht ins Krankenhaus. Beim Heilbronner Trollinger Marathon im Jahr 2018 gab es einen ähnlichen Vorfall.
Polizei: Absperrungen sind "den Leuten offensichtlich egal"
Allein beim Triathlon am Sonntag musste die Polizei vier Mal ausrücken und die Streckenposten unterstützen. Eine Absperrung bei Brackenheim-Haberschlacht (Kreis Heilbronn) wurde sogar dauerhaft durch die Polizei besetzt, weil sie den Leuten offensichtlich egal gewesen sei, heißt es von den Beamten.
Unter unserem Instagram-Beitrag wird das Thema heftig diskutiert:
Ablauf und Ursache des Zusammenstoßes von Autofahrer und Radfahrer wird nun vom Polizeirevier in Lauffen am Neckar (Kreis Heilbronn) ermittelt. Die Anzeige wird dann an die Staatsanwaltschaft übermittelt, weil eine Person verletzt wurde. Auch die Deutsche Triathlon GmbH will den Unfall genau aufarbeiten.
Welche Konsequenzen drohen bei Missachtung von Absperrungen?
"Jede Missachtung der Absperrungen birgt eine erhebliche Gefahr für die Teilnehmenden an der Sportveranstaltung", so der Polizeisprecher. Für die Missachtung von Durchfahrtsverboten gibt es ein Bußgeld von 50 Euro. Bei Gefährdung von anderen Menschen oder Gegenständen kann es zur Straftat werden und es drohen bis zu fünf Jahre Haft.
Ein weiteres Problem sei auch, dass durch das Entfernen der Absperrungen andere Verkehrsteilnehmer annähmen, dass die Strecke überhaupt nicht mehr gesperrt sei.
Ähnlicher Vorfall beim Trollinger-Marathon 2018
Beim Trollinger Marathon 2018 war es zu einem vergleichbaren Vorfall gekommen. Damals hatte ein Autofahrer die Absperrungen weggetragen und war ebenfalls auf die Strecke gefahren. Helferinnen und Helfer sowie rund 20 Teilnehmende mussten zur Seite springen, um eine Katastrophe zu verhindern. Der Mann hatte fast zwei Promille Alkohol im Blut.
Ganz andere dramatische Konsequenzen hatte die Missachtung von Schildern im vergangenen Juli in Bad Wimpfen (Kreis Heilbronn). 16 Autobesitzer stellten in der Nähe des Talmarktes, einem beliebten Jahrmarkt, trotz Parkverbots ihre Fahrzeuge auf einem trockenen Stoppelfeld ab. Möglicherweise ein heißer Katalysator verursachte einen Brand - die Autos wurden völlig zerstört.