Wildschwein im Todeskampf

Mutmaßliche Tierquälerei bei Drückjagd in Jagsthausen: PETA zeigt Jäger an

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Ulrike Schirmer
Ulrike Schirmer

Nach einer Drückjagd in Jagsthausen Mitte Dezember hat die Tierrechtsorganisation PETA die Jäger jetzt wegen Tierquälerei angezeigt. Ein Wildschwein soll qualvoll gestorben sein.

Bereits Mitte Dezember war der Fall in die Schlagzeilen geraten. Jetzt hat die Tierrechtsorganisation PETA die Jäger wegen Tierquälerei angezeigt. Das hat die Heilbronner Staatsanwaltschaft auf SWR-Anfrage bestätigt. Bei einer Drückjagd in Jagsthausen (Kreis Heilbronn) soll ein Wildschwein qualvoll zu Tode gekommen sein.

Bei einer Drückjagd in Jagsthausen ist ein Wildschein qualvoll verendet. Jetzt hat PETA Anzeige gegen die Jäger erstattet.
Bei einer Drückjagd in Jagsthausen ist ein Wildschein qualvoll verendet. Jetzt hat PETA Anzeige gegen die Jäger erstattet.

Drückjagd in Jagsthausen: Jäger stechen auf Wildschwein ein

Das angeschossene Wildschwein floh auf einen Acker, wie eine Zeugin berichtet, die den Vorfall Mitte Dezember mit ihrem Vater beobachtete. Dort sei es dann von drei Jagdhunden mehr als 20 Minuten lang gebissen worden. Die Frau berichtet weiter von "lauten Schmerzensschreien" des Wildschweins. Erst dann sollen Drücker versucht haben, durch Schreie die Hunde weg zu lotsen, was nicht gelang. 

Schließlich hätten die Jäger mit "einer Art Lanze" auf das Tier eingestochen. "Dieses lebte immer noch und wurde zuckend von dem Drücker weggezogen", schrieb die Zeugin in einer Mail an den SWR. Ein Video, das die Frau mit ihrem Handy gemacht hatte, liegt dem SWR vor. Auf Instagram wurde es mehrfach gepostet.

Die Frau selbst hatte ihren eigenen Angaben zufolge die Jäger bereits kurz nach dem Vorfall angezeigt. Nun erstattete auch PETA Anzeige. Die Tierrechtsorganisation kritisiert die Vorgehensweise und bezieht sich bei ihren Vorwürfen auf die Angaben und das Video der Frau.

Waldbesitzer zur Drückjagd in Jagsthausen Mitte Dezember

Die Wälder, in der die Jagd stattgefunden hatte, gehören Hans-Sigmund Freiherr von Berlichingen. Er hat sich auf Anfrage des SWR zu dem Vorfall geäußert. Er sei "bekennender Jäger einer waidgerechten Jagd", schreibt er in einer Stellungnahme. Dies beinhalte, dass unnötiges Leid von Wildtieren vermieden werde.

Nach seinem Kenntnisstand war das Wildschwein "äußerlich nicht verletzt, aber mutmaßlich beeinträchtigt", da die "Hunde in der Regel gesundes Wild lediglich in Bewegung bringen". Damit das Wildschwein "tierschutzgerecht getötet werden kann", schreibt von Berlichingen weiter, hätten die Hundeführer eine "Saufeder" benutzt, welche zur Standardausrüstung gehöre. Aus Sicherheitsgründen sei der Einsatz einer Kurzwaffe verboten.

Ich kann verstehen, dass dieser Vorgang für Außenstehende befremdlich erscheinen mag.

Von Berlichingen ist davon überzeugt, dass das Tier schnell tot war. "Etwaige Muskelkontraktionen nach Ableben des Wildschweins könnten für Außenstehende den Anschein erwecken, dass das Tier noch gelebt hat", schreibt er weiter.

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