Nachdem vor rund acht Monaten Cannabis legalisiert wurde, verzeichnen einige Kliniken in der Region Heilbronn-Franken mehr Patientinnen und Patienten. Vor allem in den Notaufnahmen im Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim sowie im Krankenhaus Tauberbischofsheim (beide Main-Tauber-Kreis) sind die Behandlungen wegen Cannabis-Konsums gestiegen. Das teilten die Kliniken auf SWR-Anfrage mit.
Nach Legalisierung: Mehr Konsumenten im Krankenhaus der Region
Seit der Legalisierung werde in den genannten Kliniken im Schnitt eine Person pro Woche behandelt. Die Symptome der Patientinnen und Patienten reichen von Muskelzuckungen, erhöhter Herzfrequenz bis hin zu Schwindel, so der Träger, die BBT-Gruppe, weiter. Häufig könnten die Konsumentinnen und Konsumenten nach einer Akutbehandlung aber wieder entlassen werden.
Aber auch die stationären Behandlungen wegen cannabisbedingter psychischer Störungen hätten zugenommen, heißt es aus dem Krankenhaus Tauberbischofsheim. Vor allem Menschen mit Suchtproblemen seien gefährdet, sagte Mathias Jähnel, Chefarzt der Abteilung Psychiatrie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Über den Cannabis-Konsum drohe der Rückfall auch bei anderen Suchtmitteln, warnt er.
Cannabis-Konsum: Anstieg auch in den Kreisen Hohenlohe und Heilbronn?
Keinen Anstieg verzeichnen das Hohenloher Krankenhaus in Öhringen (Hohenlohekreis) und die SLK-Kliniken Heilbronn. Gelegentlich kämen aber Erstkonsumenten, die wegen unerwünschter Wirkungen verunsichert seien, heißt es. Das Cannabis-Gesetz gilt seit dem 1. April dieses Jahres. Seitdem können Erwachsene in Deutschland legal Cannabis konsumieren.