In der Region Heilbronn-Franken ist die Zahl der Ladendiebstähle deutlich angestiegen. Nach Angaben des Polizeipräsidiums Heilbronn wurden im vergangenen Jahr über 3.000 Ladendiebstähle registriert. Das ist ein Anstieg von fast 30 Prozent. Besonders die professionelle Bandenkriminalität mache den Ladenbesitzern zu schaffen, sagt Steffen Uelzhöfer vom Handelsverband und Betreiber mehrerer EDEKA-Filialen in der Region.
Organisierter Bandendiebstahl im Einzelhandel: Täter arbeiten mit System
"Meistens kommen die Banden in Gruppen zwischen zwei und vier Personen", so Uelzhöfer. Meist haben sie im Sinn, vor allem teure Waren mitgehen zu lassen: Champagner sei zum Beispiel mittlerweile fast überall unter Verschluss, erklärt Steffen Uelzhöfer. Auch die Whiskey-Marke "Jack Daniels" sei unter den Dieben beliebt. Aus diesem Grund stehen hochpreisige Spirituosen mittlerweile in verschlossenen Glasvitrinen; ebenso Rasierklingen und diverse Elektronikprodukte.
Die Täter arbeiten im Übrigen mit System, sagt Uelzhöfer. So würden die teuren Produkte im Einkaufswagen meist mit vielen günstigeren Grundnahrungsmitteln überdeckt. Dann entwischen die Täter mit vollem Einkaufswagen durch ein "Schlupfloch", also eine unbesetzte Kasse oder den Eingang.
Teure Präventionsmaßnahmen
Um der Bandenkriminalität entgegenzuwirken, versucht Uelzhöfer sein Personal zu sensibilisieren. Doch geschultes Personal alleine könne nicht alle Ladendiebe stoppen. Deshalb brauchen die meisten Geschäfte Unterstützung, so der EDEKA-Betreiber, doch die könne schnell ins Geld gehen. Für einen Ladendetektiv müsse man schon um die 50.000 Euro im Jahr einplanen, erklärt er. Hinzu kämen die verschlossenen Glasvitrinen: "Das sind dann auch [...] noch einmal bis zu 15.000 Euro", so Uelzhöfer.
Auch der Baden-Württembergische Handelsverband hat wegen der steigenden Diebstähle schon Alarm geschlagen und fordert unter anderem härtere Strafen.