Fast 2.000 Übernachtungen waren es im Heilbronner Erfrierungsschutz im Freibad Neckarhalde von November bis Ostern - so viele wie noch nie, sagt Hans-Martin Klenk von der Wohnungsnotfallhilfe der Aufbaugilde in Heilbronn. Im Schnitt haben 13,5 Personen pro Nacht Zuflucht gesucht. Im Vergleich zum Winter 22/23 waren das 20 Prozent mehr. Um Weihnachten herum mussten sogar Leute abgewiesen werden. "Zum Glück" konnten diese dann mithilfe des Ordnungsamts an die städtische Obdachlosenunterkunft vermittelt werden, erzählt Klenk.
Manche der Übernachtungsgäste sind nur für einzelne Nächte dort gewesen, manche fast die ganze Saison, sagt Klenk. Er freut sich, dass aber auch einige Menschen im Laufe der Zeit eine feste Unterkunft finden oder in Wohngemeinschaften vermittelt werden konnten. In zwei Fällen sogar mit Hund - das sei besonders schwierig.
Wohnungsmarkt macht es schwierig
Der Hauptgrund für die hohen Zahlen ist nach wie vor der angespannte Wohnungsmarkt, erklärt Klenk. Das könne die 71-Jährige mit schmaler Rente betreffen, der wegen Eigenbedarf gekündigt wurde oder auch einen 28-Jährigen ohne Arbeit und persönlichen Schwierigkeiten: Solche Leute hätten es dann sehr schwer, eine Wohnung zu finden. Gerade bei den älteren Personen über 60 gibt es einen Anstieg an Leuten, die Hilfe suchen, sagt Klenk.
Pläne für November 2024
Eine Aufstockung für die kommende Saison sei nicht geplant, sagt Klenk. Er hoffe auf jeden Fall, dass wieder die Räumlichkeiten in der Neckarhalde genutzt werden können. Da freut ihn auch der Einsatz der Ehrenamtlichen, die an allen 153 geöffneten Nächten vor Ort waren. Ohne sie sei das Projekt gar nicht möglich.