666 Stunden wurde das Brauwasser mit Heavy Metal Musik beschallt, 666 Hopfendolden hat Braumeister Thomas Wachno in das Bier gegeben, um 6:66 Uhr (also 7:06 Uhr) hat er begonnen das Heavy Metal-Bier zu brauen - und das alles eigentlich nur aus Jux. Die Idee kam ihm zusammen mit dem gemeinnützigen Verein Metality, in dem er selbst Mitglied ist. Jetzt wurde das Heavy Metal-Bier zum ersten Mal in der Häffner Brauerei in Bad Rappenau (Kreis Heilbronn) verköstigt.
Vorurteile gegenüber Heavy Metal auf die Schippe nehmen
Die Idee kam Thomas Wachno, der als "der Hopfenstopfer" schon seit vielen Jahren Craftbeer braut, und den Metality-Mitgliedern des regionalen Chapters Kraichgau, als Wachno von einem Bier gehört hatte, das mit "energetisiertem Wasser" gebraut wurde. "Und womit könnte man das Brauwasser besser energetisieren als mit Heavy Metal?", schmunzelt der Braumeister. Gesagt, getan: 666 Stunden lang wurde das Brauwasser beschallt, mit zwei Lautsprechern eingepackt in Plastiktüten und natürlich nur mit Heavy Metal!
Mit dem Bier will Wachno aber auch Vorurteile aus dem Weg räumen und ein bisschen aufs Korn nehmen. Die 666 ist auch als "Zahl des Teufels" bekannt, daher die 666 Stunden, die 666 Hopfendolden. Kommt man mit den Mitgliedern des Vereins ins Gespräch, stellt man aber schnell fest, was Wachno zeigen will: Der Spruch auf dem T-Shirt, "Extreme. Nice People", trifft wortwörtlich ins Schwarze.
Metality: Harte Schale, weicher gemeinnütziger Kern
Seit vier Jahren gibt es den Verein Metality bundesweit, inzwischen hat er über 2.000 Mitglieder. Er ermöglicht beispielsweise sozial schwächeren Kindern und Jugendlichen Musikunterricht und stellt auch Instrumente als Leihgabe. Er begleitet oder nimmt Menschen mit Beeinträchtigungen mit auf Konzerte oder sammelt Spenden und schafft Aufmerksamkeit für das Thema Depression. Ein Teil des Erlöses aus dem Heavy Metal-Bier wird auch dem Verein zugutekommen.
Beim Heavy-Metal-Festival Wacken hat Metality Rollstuhlfahrern das Gefühl von Crowdsurfing gegeben:
Bier soll auch einen Preis gewinnen
Allerdings hat Wachno noch ganz andere Pläne mit seinem "Schwermetall"-Bier. Er will Ende November am Craftbeer-Wettbewerb auf der BrauBeviale in Nürnberg teilnehmen. Den Preis konnte er schon mit einem anderen Bier abstauben. Diesmal witzelt er: "Wenn wir gewinnen, liegt’s an der Musik und wenn nicht, saßen Schlagerfans in der Jury."
Nach der Teilnahme darf das Gebräu dann auch offiziell verkauft werden. Den ersten Geschmackstest besteht das Heavy Metal-Bier aber gekonnt: Fruchtig, nicht zu schwer und trotzdem ein klassisches Bier. "Etwas für jeden", sagt Nico Malskies vom Verein und Caro Kühn ist sich sicher, "den Dream-Theater-Donnerstag und den Slipknot-Samstag schmeckt man eindeutig raus!"