Sie geht nicht mehr durch die Decke wie noch vor ein paar Jahren - die Nachfrage nach alkoholfreiem Bier. Das sagte ein Sprecher von Palmbräu in Eppingen (Kreis Heilbronn). Dort stagniere derzeit die Nachfrage leicht. Anders sieht das die Brauerei Distelhäuser in Tauberbischofsheim (Main-Tauber-Kreis): "Der Hype ist immer noch groß. Aber es ist ein saisonales Geschäft. Vor allem in den Sommermonaten greifen immer mehr Menschen zu einem Alkoholfreien", so ein Sprecher. Und bei Häffner Bräu in Bad Rappenau (Kreis Heilbronn) verzichtet man komplett auf alkoholfreies Bier im Angebot. Chefbrauer Thomas Wachno sagte dem SWR, es werde einfach zu wenig getrunken.
Alkoholfreies Bier: Problematisch sind Geschmack und Haltbarkeit
Den Grund dafür sieht Wachno vor allem im Geschmack. "Es schmeckt halt einfach nicht so wirklich nach Bier", sagte er dem SWR. Das Problem, so Wachno weiter, der "Alkohol ist der Geschmacksträger" und wenn man ihn entfernt oder er erst gar nicht entsteht, "fehlt halt einfach der Geschmack".
Alkoholfreies Bier nur selten aus dem Fass
Vor allem die großen Brauereien hätten die Herstellung gut perfektioniert, so Wachno. Für sie lohne es sich auch, alkoholfreies Bier in Fässern abzufüllen. Für eine kleine Brauerei wie die in Bad Rappenau wäre das eher ein schlechtes Geschäft. "Wenn du halt nur fünf Flaschen in der Woche verkaufst, dann kannst du kein Fass anstechen", so der Braumeister.
Auch ein Grund, warum es nur selten in Fässern abgefüllt wird, liegt in der Haltbarkeit begründet. Die sei aufgrund des fehlenden Alkohols problematisch, weshalb beispielsweise auch viele Gastronomen das Getränk lieber in der Flasche anbieten. Die Tauberbischofsheimer Brauerei Distelhäuser füllt es dennoch in Fässern ab - allerdings eben nur saisonal im Sommer. Dann stimmt auch die Nachfrage, heißt es.