Wie groß ist der Bestand der Stichlinge im Bodensee? Das wollen ab Montag bayerische Fischexperten herausfinden.
Jahrelang hat sich der Stichling im Bodensee explosionsartig vermehrt und anderen Fischen wie dem Felchen die Brut weggefressen. Obwohl die Bestände laut Fischereiforschungsstelle Langenargen seit Jahresbeginn zurückgegangen sind, soll der Bestand ab Montag durch den Einsatz von Schleppnetzen erneut erfasst werden.
Eingewanderte Art Stichling - plötzlich verschwunden?
Ursprünglich wollte das bayerische Institut für Fischerei testen, ob sich der bis vor Kurzem noch besorgniserregende Bestand der Stichlinge im Bodensee durch den Einsatz von Schleppnetzen reduzieren ließe. Nachdem die Bestände jedoch im Jahresverlauf plötzlich zurückgegangen sind, wollen die Fischereiexperten nun vor allem herausfinden, wie viele Stichlinge tatsächlich noch im Bodensee sind.
Experten staunen bei Bestandsaufnahme der Fischarten Plötzlich verschwunden: Kaum noch invasive Stichlinge im Bodensee
Der im Bodensee seit Jahren überhandnehmende Stichling scheint plötzlich nahezu verschwunden zu sein. Das ist ein erstes Ergebnis einer Fisch-Inventur.
Dabei wird ein Schleppnetz zwischen zwei Booten durch den See gezogen. Geortet werden die rund sechs Zentimeter großen Fische durch ein Echolot. Noch zu Jahresbeginn machte der Stichling laut Fischereiforschungsstelle Langenargen (Bodenseekreis) rund 90 Prozent der Fische im Bodensee aus und bedrohte andere Fischarten. Ob eine Krankheit, Parasiten oder das Frühjahrshochwasser zum Rückgang der Stichlingsbestände im Bodensee geführt haben, ist derzeit noch unklar.