Um die Ernährung vor rund 5.000 Jahren geht es in einem neuen Buch von Simone Benguerel mit ihren Co-Autoren. Die Archäologin vom Amt für Archäologie des Kantons Thurgau analysierte den Speiseplan der Pfahlbaubewohner mithilfe verkohlter Samen, ausgegrabener Nussschalen oder erhaltener Tierknochen.
SWR-Moderatorin Thea Thomiczek hat die Autorin Simone Benguerel gefragt, wie sich die Menschen der Steinzeit an den Seeufern des Alpenvorlandes ernährt haben.
Feinere Analysemethoden der Archäologen
Wie sich die Menschen in den Pfahlbausiedlungen der Jungstein- und Bronzezeit um 4.300 bis 800 vor Christus ernährt haben, konnten Forscherinnen und Forscher in jüngerer Zeit mit neuen Methoden immer besser analysieren.
Die Pfahlbaubewohner ernährten sich in erster Linie von domestizierten Tieren und Kulturgetreide, so Simone Benguerel. An Getreidesorten hätten Dinkel, Weizen und Emmer bei den Bewohnern der Pfahlbauten auf dem Speiseplan gestanden. Darüber hinaus bedienten sich die Menschen auch durch Jagen und Sammeln an der Natur, erzählt die Archäologin.
Saisonaler und regionaler Speiseplan
Die Ernährung habe sich nach Jahreszeiten gestalten müssen. So seien beispielsweise für einen Kuchen im Sommer Eier verwendet worden. Im Winter, wenn es keine Eier gab, sei Blut in die feine Speise gekommen, so die Archäologin und Buchautorin. Von geschlachteten Tieren wurden alle Teile verwendet. Die Nose-to-Tail-Philosophie sei also wieder eine Rückbesinnung auf die ganzheitliche Verwertung von Tieren.